Gesetze: § 2 Abs 1 S 1 SGB 5, § 4 Abs 3 SGB 5, § 12 Abs 1 S 2 SGB 5, § 69 Abs 1 S 2 SGB 5, § 70 Abs 1 SGB 5, § 109 Abs 4 S 3 SGB 5 vom , § 112 Abs 1 SGB 5, § 112 Abs 2 S 1 Nr 1 Buchst a SGB 5, § 112 Abs 2 S 1 Nr 1 Buchst b SGB 5, § 275 Abs 1 Nr 1 SGB 5, § 275 Abs 1c SGB 5, § 301 SGB 5, § 7 KHEntgG vom , § 8 Abs 2 S 1 KHEntgG vom , § 9 Abs 1 S 1 Nr 1 KHEntgG vom , § 9 Abs 1 S 1 Nr 3 KHEntgG vom , § 11 KHEntgG vom , § 17b KHG vom , § 1 Abs 7 S 5 FPVBG 2011, § 1 Abs 7 S 6 FPVBG 2011, § 2 Abs 1 S 1 FPVBG 2011, § 2 Abs 2 S 1 FPVBG 2011, § 2 Abs 3 S 1 FPVBG 2011, Anl 1 Teil a Nr L13A FPVBG 2011, Anl 1 Teil a Nr L20C FPVBG 2011, Nr D41.1 ICD-10-GM 2011, § 630f BGB
Krankenversicherung - Krankenhausvergütung - Beurlaubung eines stationär behandelten Versicherten - Einwilligung in die Unterbrechung - Absicht der Wiederaufnahme - Fortsetzung der Behandlung in überschaubarem Zeitraum - keine Entlassung bei nicht abgeschlossener stationärer Behandlung - Zulässigkeit der Einholung einer ärztlichen Zweitmeinung - Aufklärungs- und Dokumentationspflicht des Krankenhauses - Patientenautonomie - Unzulässigkeit vom Bundesrecht abweichender Beurlaubungsregelungen in den Landesverträgen
Leitsatz
1. Ein Krankenhaus beurlaubt einen stationär behandelten Versicherten, wenn es in die Unterbrechung der Behandlung einwilligt und vorsieht, ihn in einem überschaubaren Zeitraum zur Fortsetzung der Behandlung wieder aufzunehmen, ohne dass dessen Wiederaufnahme im Zeitpunkt der Unterbrechung bereits sicher feststehen muss.
2. Ein Krankenhaus darf einen Versicherten, dessen stationäre Behandlung noch nicht abgeschlossen ist, nicht entlassen, sondern muss ihn für die zulässige Einholung einer ärztlichen Zweitmeinung beurlauben, wenn dies wirtschaftlicher ist.
3. Landesverträge können die Voraussetzungen der Beurlaubung stationär behandelter Versicherter nicht wirksam abweichend von Bundesrecht regeln.