Kindergeld: Ausbildung für einen Beruf bei verwendungsbezogenen Lehrgängen eines Unteroffiziers
Leitsatz
1. Ein Kind, das innerhalb eines bestehenden Arbeits- oder Dienstverhältnisses an von seinem Arbeitgeber oder Dienstherrn angebotenen, verwendungsbezogenen Lehrgängen teilnimmt, wird nur dann i.S. des § 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a EStG für einen Beruf ausgebildet, wenn die Erlangung beruflicher Qualifikationen, d.h. der Ausbildungscharakter, und nicht die Erbringung bezahlter Arbeitsleistungen, d.h. der Erwerbscharakter, im Vordergrund des Arbeits- oder Dienstverhältnisses steht.
2. Dabei sind sowohl die durchgeführten Lehrgänge als auch die übrigen Teile des Arbeits- oder Dienstverhältnisses auf ihren Ausbildungscharakter hin zu würdigen. Ergibt die Gesamtwürdigung, dass der Erwerbscharakter des Arbeits- oder Dienstverhältnisses überwiegt, können die einzelnen Lehrgänge auch unter Berücksichtigung des Monatsprinzips des § 66 Abs. 2 EStG nicht isoliert betrachtet als Ausbildung i.S. des § 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a EStG qualifiziert werden.
Fundstelle(n): BStBl 2017 II Seite 913 BFH/NV 2017 S. 1123 Nr. 8 BFH/PR 2017 S. 297 Nr. 9 BStBl II 2017 S. 913 Nr. 19 DB 2017 S. 6 Nr. 24 DStR 2017 S. 8 Nr. 24 DStRE 2017 S. 1034 Nr. 17 DStZ 2017 S. 545 Nr. 15 EStB 2017 S. 275 Nr. 7 FR 2018 S. 42 Nr. 1 GStB 2017 S. 37 Nr. 10 HFR 2017 S. 729 Nr. 8 KÖSDI 2017 S. 20353 Nr. 7 NJW 2017 S. 2575 Nr. 35 NWB-Eilnachricht Nr. 13/2018 S. 16 NWB-Eilnachricht Nr. 25/2017 S. 1859 StB 2017 S. 204 Nr. 7 PAAAG-47396