Unzulässigkeit der "Ruhendstellung" einer Kontenpfändung gegen den Willen des Drittschuldners
Leitsatz
1. Eine nach § 309 Abs. 1 AO erlassene und aufrechterhaltene Pfändungs- und Einziehungsverfügung kann nicht dahingehend eingeschränkt werden, dass dem Drittschuldner unter Rangwahrung gestattet wird, bis auf Widerruf an den Vollstreckungsschuldner zu zahlen und keine Beträge mehr einzubehalten.
2. Aufgrund des untrennbaren Zusammenhangs zwischen Beschlagnahme und Pfandrecht ist ein einstweiliger Verzicht auf die Wirkungen des Pfandrechts ohne Aufhebung der mit der Pfändung bewirkten Verstrickung ausgeschlossen. Für eine solche Ruhendstellung der Pfändungsverfügung besteht in § 309 Abs. 1 AO keine Rechtsgrundlage.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2017:U.160517.VIIR5.16.0
Fundstelle(n): BStBl 2018 II Seite 735 AO-StB 2017 S. 329 Nr. 11 BB 2017 S. 1941 Nr. 34 BB 2017 S. 2005 Nr. 35 BFH/NV 2017 S. 1363 Nr. 10 BFH/PR 2017 S. 367 Nr. 11 BStBl II 2018 S. 735 Nr. 18 DB 2017 S. 6 Nr. 33 DStR 2017 S. 12 Nr. 33 DStRE 2017 S. 1262 Nr. 20 HFR 2017 S. 889 Nr. 10 NWB-Eilnachricht Nr. 36/2017 S. 2733 StB 2017 S. 286 Nr. 10 StuB-Bilanzreport Nr. 17/2017 S. 686 RAAAG-53819