Aufwendungen für eine künstliche Befruchtung nach der ICSI-Methode als außergewöhnliche Belastungen
Leitsatz
1. Aufwendungen für eine künstliche Befruchtung können nicht als außergewöhnliche Belastungen nach § 33 EStG abgezogen werden, wenn die Behandlung nach inländischen Maßstäben nicht mit dem ESchG oder anderen Gesetzen vereinbar ist.
2. Ein Verstoß gegen § 1 Abs. 1 Nr. 5 ESchG liegt nicht vor, wenn zwar mehr als drei Eizellen befruchtet werden, aber lediglich ein oder zwei entwicklungsfähige Embryonen zum Zwecke der Übertragung entstehen sollen und der Behandlung eine vorherige sorgfältige individuelle Prognose zugrunde liegt (sog. deutscher Mittelweg).
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2017:U.170517.VIR34.15.0
Fundstelle(n): BStBl 2018 II Seite 344 BFH/NV 2017 S. 1371 Nr. 10 BFH/PR 2017 S. 351 Nr. 11 DB 2017 S. 6 Nr. 34 DStR 2017 S. 8 Nr. 33 DStRE 2017 S. 1283 Nr. 21 EStB 2017 S. 397 Nr. 10 FR 2019 S. 448 Nr. 9 HFR 2017 S. 928 Nr. 10 KÖSDI 2017 S. 20432 Nr. 9 NJW 2017 S. 3022 Nr. 41 NWB-Eilnachricht Nr. 35/2017 S. 2640 StB 2017 S. 283 Nr. 10 StuB-Bilanzreport Nr. 18/2017 S. 722 RAAAG-54428