Berücksichtigung der Beiträge anderer Versorgungseinrichtungen bei der Anwendung der Öffnungsklausel; Nachweisobliegenheiten bei einem sog. Spin-off; keine erweiternde Auslegung des § 16 Abs. 4 EStG
Leitsatz
1. Hat ein Steuerpflichtiger Beiträge an mehrere Versorgungseinrichtungen geleistet, bezieht er aber zunächst nur Renteneinnahmen aus einem einzigen Versorgungswerk, sind in die Prüfung der Voraussetzungen der Öffnungsklausel gemäß § 22 Nr. 1 Satz 3 Buchst. a Doppelbuchst. bb Satz 2 EStG alle von ihm geleisteten Beiträge an Versorgungseinrichtungen einzubeziehen, die zu Leibrenten und anderen Leistungen i.S. von § 22 Nr. 1 Satz 3 Buchst. a Doppelbuchst. aa EStG führen können.
2. Die Nachweisobliegenheit und das Nachweisrisiko für das Vorliegen der Voraussetzungen einer steuerfreien Einlagenrückgewähr im Rahmen eines sog. Spin-off treffen den Anteilseigner (Bestätigung des , BFHE 254, 404).
3. § 16 Abs. 4 EStG ist nicht dahingehend auszulegen, dass wirtschaftlich zusammenhängende Veräußerungen als eine einzige Veräußerung angesehen werden können.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2017:U.030517.XR12.14.0
Fundstelle(n): BB 2017 S. 2262 Nr. 39 BFH/NV 2017 S. 1485 Nr. 11 BFH/PR 2017 S. 396 Nr. 12 DB 2017 S. 2458 Nr. 42 DB 2017 S. 6 Nr. 38 DStR 2017 S. 8 Nr. 38 DStRE 2017 S. 1430 Nr. 23 EStB 2017 S. 428 Nr. 11 GStB 2017 S. 45 Nr. 12 HFR 2017 S. 1045 Nr. 11 KÖSDI 2017 S. 20470 Nr. 10 KÖSDI 2017 S. 20471 Nr. 10 NWB-Eilnachricht Nr. 39/2017 S. 2964 StB 2017 S. 322 Nr. 11 StuB-Bilanzreport Nr. 23/2017 S. 928 XAAAG-57378