Leistungen des Nutzungsberechtigten als Betriebsausgaben beim Wirtschaftsüberlassungsvertrag
Leitsatz
1. Nach der Neufassung des § 10 Abs. 1 Nr. 1a EStG durch das JStG 2008 können auf einem Wirtschaftsüberlassungsvertrag beruhende Leistungen des Nutzungsberechtigten an den Überlassenden als Betriebsausgaben abziehbar sein.
2. Sind einzelne Regelungen in einem Wirtschaftsüberlassungsvertrag nach Fremdvergleichsgrundsätzen ertragsteuerlich nicht anzuerkennen, führt dies nicht ohne weiteres dazu, dem gesamten Wirtschaftsüberlassungsvertrag die steuerliche Anerkennung zu versagen.
3. Eine solche Rechtsfolge darf nur gezogen werden, wenn der dem Fremdvergleich nicht standhaltenden vertraglichen Regelung ein derartiges Gewicht zukommt, dass dies unter Berücksichtigung des Gesamtbilds der Verhältnisse die Nichtanerkennung des gesamten Vertragsverhältnisses rechtfertigt. Dies ist insbesondere der Fall, wenn anzunehmen ist, dass die in dem Wirtschaftsüberlassungsvertrag vereinbarten Leistungen des Nutzungsberechtigten insgesamt private Zuwendungen oder Unterhaltsleistungen an den Überlassenden darstellen.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2017:U.120717.VIR59.15.0
Fundstelle(n): BStBl 2018 II Seite 461 BB 2017 S. 2325 Nr. 40 BB 2017 S. 2463 Nr. 42 BFH/NV 2017 S. 1527 Nr. 11 BFH/PR 2017 S. 373 Nr. 12 BStBl II 2018 S. 461 Nr. 12 DB 2017 S. 6 Nr. 39 DStR 2017 S. 2164 Nr. 40 DStR 2017 S. 6 Nr. 39 DStR 2018 S. 2317 Nr. 44 DStRE 2017 S. 1340 Nr. 21 EStB 2017 S. 423 Nr. 11 ErbStB 2017 S. 337 Nr. 11 FR 2018 S. 182 Nr. 4 GStB 2018 S. 2 Nr. 1 HFR 2017 S. 1008 Nr. 11 KSR direkt 2017 S. 3 Nr. 11 KÖSDI 2017 S. 20467 Nr. 10 NWB-Eilnachricht Nr. 40/2017 S. 3042 NWB-Eilnachricht Nr. 42/2017 S. 3184 StB 2017 S. 322 Nr. 11 StuB-Bilanzreport Nr. 20/2017 S. 800 Ubg 2017 S. 601 Nr. 10 LAAAG-58247