Investitionszulage: Zuordnung eines Betriebs nach Maßgabe der Klassifikation der Wirtschaftszweige - Abgrenzung „Verarbeitendes Gewerbe“ von „Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden“
Leitsatz
1. Ein Betrieb, der das im Steinbruch frisch abgebaute Gestein durch Brechen, Sieben, Trennen und Mischen zu Schüttgütern (Schotter) aufbereitet, ist nicht dem verarbeitenden Gewerbe zuzuordnen; dies gilt auch dann, wenn Sand und Wasser beigemischt werden. Eine abweichende Beurteilung folgt nicht aus den Senatsurteilen vom III R 40/00 (BFHE 201, 366, BStBl II 2003, 360) und vom III R 64/08 (BFHE 236, 168, BStBl II 2012, 358).
2. Die Änderung eines Investitionszulagenbescheids nach § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 2 AO setzt grundsätzlich voraus, dass ein (rückwirkendes) Ereignis nachträglich eingetreten ist.
3. Die Ablaufhemmung i.S. des § 171 Abs. 4 Satz 1 AO tritt grundsätzlich nur für die Investitionszulage ein, auf die sich die Außenprüfung auf der Grundlage der Prüfungsanordnung erstreckt; ohne Bedeutung für den Umfang der Ablaufhemmung ist, ob die für eine bestimmte Investitionszulage angeordnete Außenprüfung ggf. auch Auswirkungen auf Investitionszulagen anderer Investitionszeiträume hat, die nicht Gegenstand der Außenprüfung sind.
Fundstelle(n): BStBl 2017 II Seite 1167 AO-StB 2017 S. 367 Nr. 12 BB 2017 S. 2454 Nr. 42 BFH/NV 2017 S. 1675 Nr. 12 BFH/PR 2018 S. 13 Nr. 1 BStBl II 2017 S. 1167 Nr. 24 DB 2017 S. 2463 Nr. 42 DB 2017 S. 6 Nr. 41 DStR 2017 S. 2270 Nr. 42 DStRE 2017 S. 1403 Nr. 22 DStZ 2017 S. 817 Nr. 22 EStB 2017 S. 466 Nr. 12 GStB 2018 S. 1 Nr. 1 HFR 2017 S. 1138 Nr. 12 NWB-Eilnachricht Nr. 43/2017 S. 3261 StB 2017 S. 325 Nr. 11 StuB-Bilanzreport Nr. 20/2017 S. 798 Ubg 2017 S. 657 Nr. 11 TAAAG-59319
