Aufwendungen für IVF einer in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebenden unfruchtbaren Frau als außergewöhnliche Belastung
Leitsatz
1. Aufwendungen einer empfängnisunfähigen (unfruchtbaren) Frau für eine heterologe künstliche Befruchtung durch In-vitro-Fertilisation (IVF) sind als außergewöhnliche Belastung (Krankheitskosten) auch dann zu berücksichtigen, wenn die Frau in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebt.
2. Da die Aufwendungen dazu dienen, die Fertilitätsstörung der Steuerpflichtigen auszugleichen, sind sie als insgesamt —einschließlich der auf die Bereitstellung und Aufbereitung des Spendersamens entfallenden Kosten— auf dieses Krankheitsbild abgestimmte Heilbehandlung darauf gerichtet, die Störung zu überwinden. Eine Aufteilung der Krankheitskosten kommt insoweit nicht in Betracht.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2017:U.051017.VIR47.15.0
Fundstelle(n): BStBl 2018 II Seite 350 BFH/NV 2018 S. 277 Nr. 2 BFH/PR 2018 S. 89 Nr. 4 BStBl II 2018 S. 350 Nr. 9 DB 2018 S. 22 Nr. 1 DStR 2018 S. 6 Nr. 1 DStR 2018 S. 63 Nr. 2 DStRE 2018 S. 183 Nr. 3 DStZ 2018 S. 219 Nr. 7 EStB 2018 S. 53 Nr. 2 FR 2018 S. 194 Nr. 4 GStB 2018 S. 14 Nr. 4 HFR 2018 S. 136 Nr. 2 KSR direkt 2018 S. 6 Nr. 2 KÖSDI 2018 S. 20591 Nr. 1 NJW 2018 S. 492 Nr. 7 NWB-Eilnachricht Nr. 1/2018 S. 10 StB 2018 S. 43 Nr. 3 StuB-Bilanzreport Nr. 4/2018 S. 150 TAAAG-68725