Gesetze: § 109 Abs 4 S 3 SGB 5, § 275 Abs 1 Nr 1 SGB 5, § 276 Abs 1 S 1 SGB 5, § 276 Abs 2 S 1 Halbs 2 SGB 5 vom , § 276 Abs 2 S 2 SGB 5 vom , § 277 Abs 1 S 1 SGB 5, § 284 Abs 1 S 1 Nr 7 SGB 5, § 284 Abs 1 S 1 Nr 8 SGB 5, § 301 SGB 5, § 17b Abs 1 KHG, § 7 Abs 1 Nr 1 KHEntgG, § 9 Abs 1 S 1 KHEntgG, Nr 8-550.1 OPS 2009, Anl 1 Teil a Nr B63Z KFPVbg 2009, Anl 1 Teil a Nr B44B KFPVbg 2009, Nr I67.88 ICD-10-GM 2009, Nr U50.50 ICD-10-GM 2009, § 35 Abs 2 SGB 1, § 67a Abs 1 S 1 SGB 10, § 67b Abs 1 S 1 SGB 10, § 62 SGG, § 103 Abs 1 SGG, § 120 Abs 1 SGG, § 128 Abs 2 SGG, § 153 Abs 1 SGG, § 202 S 1 SGG, § 142 ZPO, § 1 Abs 3 S 1 BDSG 1990, Art 2 Abs 1 GG, Art 1 Abs 1 GG
Krankenversicherung - Krankenhausvergütungsstreit - Abrechnung einer geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung - Erfordernis der wochenbezogenen Dokumentation - sozialgerichtliches Verfahren - Vorlage von bedeutsamen Behandlungsunterlagen zu Beweiszwecken ohne Einwilligung des Versicherten - Verwehrung der Einsichtnahme durch Krankenkasse - Verletzung des rechtlichen Gehörs - Amtsermittlung - informationelle Selbstbestimmung - Datenschutz
Leitsatz
1. Klagt ein Krankenhaus gegen eine Krankenkasse auf Vergütung der Behandlung ihres Versicherten, darf es ohne dessen Einwilligung dem Gericht hierfür bedeutsame Behandlungsunterlagen zu Beweiszwecken vorlegen, ohne die Einsichtnahme von Verfahrensbeteiligten auszuschließen.
2. Stützt ein Gericht seine Entscheidung über Behandlungsvergütung eines Krankenhauses auf dessen Behandlungsunterlagen, verwehrt es aber der beklagten Krankenkasse die Einsichtnahme hierein, verletzt es deren rechtliches Gehör.
3. Ein Krankenhaus darf eine geriatrische frührehabilitative Komplexleistung nur abrechnen, wenn es das wöchentliche Ergebnis des zwischen den Berufsgruppen abgestimmten Behandlungsstands und der Therapieziele sowie die Teilnehmer konkret dokumentiert.