Britische sog. Claw-back-Besteuerung und Abkommensrecht - Korrekturverfahren nach § 13 Abs. 4 InvStG 2004 a.F.
Leitsatz
1. Es wird daran festgehalten, dass der Gewinn aus der Veräußerung einer in Großbritannien belegenen Immobilie nach dem DBA-Großbritannien 1964/1970 in Deutschland besteuert werden darf, wenn die Veräußerung nach britischem Steuerrecht nur dazu führt, dass zuvor gewährte Abschreibungen auf Teile der Immobilie rückgängig gemacht werden —"Claw-back-Besteuerung"— (Bestätigung des Senatsurteils vom I R 49/09, BFHE 232, 145, BStBl II 2011 S. 482).
2. Der wegen materiell fehlerhafter Feststellungserklärung eines Investmentfonds gemäß § 13 Abs. 4 Satz 1 InvStG 2004 a.F. vom Finanzamt gesondert festzustellende Unterschiedsbetrag ist auf einen Investmentanteil zu beziehen. Maßgeblich für die Berechnung ist die Zahl der umlaufenden Anteile zum Schluss desjenigen Geschäftsjahrs, in welchem der materielle Fehler eingetreten ist.
3. Der festzustellende Unterschiedsbetrag ist jedenfalls dann, wenn der Feststellungsbescheid erst nach dem unanfechtbar wird, nicht im Wege eines Billigkeitserweises deshalb herabzusetzen, weil die Zahl der umlaufenden Fondsanteile sich nach dem Schluss des Geschäftsjahrs, in dem der materielle Fehler eingetreten ist, infolge einer Verschmelzung mit einem anderen Fonds signifikant erhöht hat.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2017:U.151117.IR55.15.0
Fundstelle(n): BStBl 2018 II Seite 287 BB 2018 S. 918 Nr. 17 BFH/NV 2018 S. 647 Nr. 6 BFH/PR 2018 S. 167 Nr. 7 BStBl II 2018 S. 287 Nr. 8 DB 2018 S. 937 Nr. 16 DStR 2018 S. 6 Nr. 16 DStR 2018 S. 777 Nr. 16 DStRE 2018 S. 570 Nr. 9 DStZ 2018 S. 402 Nr. 12 EStB 2018 S. 170 Nr. 5 ErbStB 2018 S. 199 Nr. 7 GStB 2018 S. 27 Nr. 7 GmbH-StB 2018 S. 205 Nr. 7 HFR 2018 S. 439 Nr. 6 IStR 2018 S. 422 Nr. 11 IWB-Kurznachricht Nr. 9/2018 S. 330 KÖSDI 2018 S. 20746 Nr. 5 NWB-EV 2018 S. 152 Nr. 5 NWB-Eilnachricht Nr. 17/2018 S. 1203 StB 2018 S. 125 Nr. 5 StuB-Bilanzreport Nr. 9/2018 S. 343 JAAAG-81058