Änderung der Rechtsprechung zu den Rechnungsanforderungen in § 14 Abs. 4 UStG
Leitsatz
1. Eine zum Vorsteuerabzug berechtigende Rechnung setzt nicht voraus, dass die wirtschaftlichen Tätigkeiten des leistenden Unternehmers unter der Anschrift ausgeübt werden, die in der von ihm ausgestellten Rechnung angegeben ist (Änderung der Rechtsprechung).
2. Es reicht jede Art von Anschrift und damit auch eine Briefkastenanschrift, sofern der Unternehmer unter dieser Anschrift erreichbar ist.
3. Sind die materiellen und formellen Voraussetzungen für die Entstehung und Ausübung des Rechts auf Vorsteuerabzug erfüllt, ist es mit dem Unionsrecht nicht vereinbar, einen Steuerpflichtigen, der weder wusste noch wissen konnte, dass der betreffende Umsatz in eine vom Lieferer begangene Steuerhinterziehung einbezogen war oder dass in der Lieferkette bei einem anderen Umsatz, der dem vom Steuerpflichtigen getätigten Umsatz vorausgeht oder nachfolgt, Mehrwertsteuer hinterzogen wurde, durch die Versagung des Rechts auf Vorsteuerabzug zu sanktionieren.
Tatbestand
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ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2018:U.210618.VR28.16.0
Fundstelle(n): BStBl 2018 II Seite 806 BB 2018 S. 1814 Nr. 32 BB 2018 S. 2535 Nr. 43 BFH/NV 2018 S. 1055 Nr. 9 BFH/PR 2018 S. 255 Nr. 10 BStBl II 2018 S. 806 Nr. 20 DB 2018 S. 1838 Nr. 31 DB 2018 S. 6 Nr. 31 DStR 2018 S. 1659 Nr. 31 DStRE 2018 S. 1081 Nr. 17 GStB 2018 S. 42 Nr. 11 HFR 2018 S. 986 Nr. 12 KÖSDI 2018 S. 20905 Nr. 9 NWB-Eilnachricht Nr. 32/2018 S. 2305 RIW 2019 S. 244 Nr. 4 StB 2018 S. 247 Nr. 9 StuB-Bilanzreport Nr. 16/2018 S. 605 WAAAG-90276