Begründung einer konkludenten Mitunternehmerschaft bei Landwirtsehegatten
Leitsatz
1. Ehegatten können in der Land- und Forstwirtschaft ohne ausdrücklichen Gesellschaftsvertrag eine Mitunternehmerschaft bilden, wenn jeder der Ehegatten einen erheblichen Teil der selbst bewirtschafteten land- und forstwirtschaftlichen Grundstücke zur Verfügung stellt (Bestätigung des , BFHE 224, 490, BStBl II 2009, 989).
2. Bei der Ermittlung des selbst bewirtschafteten land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitzes, den jeder Ehegatte zur Verfügung stellt, sind nicht nur landwirtschaftlich, sondern auch forstwirtschaftlich genutzte Flächen einzubeziehen.
3. Unterhält jeder Ehegatte einen eigenen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb, genügt die Selbstbewirtschaftung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen der Ehegatten nicht, um eine konkludente Mitunternehmerschaft zu begründen. Erforderlich ist, dass die Ehegatten die Grundstücke gemeinsam in einem Betrieb bewirtschaften, so dass von einer gemeinsamen Zweckverfolgung ausgegangen werden kann (Anschluss an das BFH-Urteil in BFHE 224, 490, BStBl II 2009, 989).
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2018:U.160518.VIR45.16.0
Fundstelle(n): BStBl 2019 II Seite 60 BB 2018 S. 2325 Nr. 40 BFH/NV 2018 S. 1189 Nr. 11 BFH/PR 2018 S. 301 Nr. 12 BStBl II 2019 S. 60 Nr. 2 DB 2018 S. 8 Nr. 39 DStR 2018 S. 2012 Nr. 39 DStRE 2018 S. 1274 Nr. 20 EStB 2018 S. 452 Nr. 12 FR 2019 S. 128 Nr. 3 GStB 2018 S. 41 Nr. 11 HFR 2018 S. 878 Nr. 11 KÖSDI 2018 S. 20938 Nr. 10 NJW 2018 S. 3408 Nr. 46 NWB-Eilnachricht Nr. 40/2018 S. 2914 StB 2018 S. 321 Nr. 11 StuB-Bilanzreport Nr. 20/2018 S. 755 BAAAG-95354