Gesetze: Art 1 Abs 1 BlindG BY vom , Art 1 Abs 2 S 1 BlindG BY, Art 1 Abs 2 S 2 Nr 1 BlindG BY vom , Art 1 Abs 2 S 2 Nr 2 BlindG BY, § 72 Abs 5 SGB 12, § 159 Abs 7 SGB 9, Anlage Teil A Nr 6 Buchst c VersMedV, § 162 SGG, Art 3 Abs 1 GG, Art 31 GG, Art 72 Abs 1 GG, Art 74 GG
(Bayerisches Landesblindengeld - Blindheit nach Art 1 BlindG BY - gleich zu achtende Beeinträchtigung der Sehschärfe - zerebrale Störung des Sehvermögens - keine spezifische Sehstörung erforderlich - Möglichkeit der Sinneswahrnehmung "Sehen" - Alzheimer-Demenz - Ausgleich des blindheitsbedingten Mehrbedarfs - rechtsvernichtender Einwand der Zweckverfehlung)
Leitsatz
1. Eine der Blindheit nach dem Bayerischen Blindengeldgesetz (juris: BlindG BY) entsprechend gleich schwere Störung des Sehvermögens liegt auch bei zerebralen Schäden ohne spezifische Sehstörung vor, wenn es insgesamt an der Möglichkeit zur Sinneswahrnehmung "Sehen" fehlt (Anschluss an = BSGE 119, 224 = SozR 4-5921 Art 1 Nr 3).
2. Wird der Zweck des Blindengeldes verfehlt, weil aufgrund der typischen Eigenart des Krankheitsbildes ein auszugleichender blindheitsbedingter Mehrbedarf nicht entstehen kann, steht dem zuständigen Leistungsträger der anspruchsvernichtende Einwand der Zweckverfehlung zu (Fortentwicklung von = BSGE 119, 224 = SozR 4-5921 Art 1 Nr 3).
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BSG:2018:140618UB9BL117R0
Fundstelle(n): NWB-Eilnachricht Nr. 27/2018 S. 1950 IAAAG-98431