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BFH Urteil v. - IV R 54/01 BStBl 2003 II S. 854

Gesetze: AO 1977 § 42EStG §§ 17, 20 Abs. 1 Nr. 1 und 2

Veräußerung von Aktien an eine nahe stehende PersGes und anschließende ausschüttungsbedingte Teilwertabschreibung – sog. Anteilsrotation

Leitsatz

Ein Missbrauch von Gestaltungsmöglichkeiten liegt vor, wenn die Besteuerung von Zuflüssen aus einer Kapitalgesellschaft als Einkünfte aus Kapitalvermögen im Ergebnis dadurch vermieden wird, dass

- zunächst das Entstehen einer wesentlichen Beteiligung dadurch verhindert wird, dass ein Aktionär (Vater) einen Teil der Aktien auf seine Kinder überträgt,

- die drei Hauptaktionäre der AG, nämlich der Vater und zwei Schwäger, über Jahre hinweg keine Dividendenausschüttungen beschließen und sich stattdessen die freien Mittel der Gesellschaft in Form von Darlehen zukommen lassen,

- die Aktien sodann an eine vom Vater beherrschte Personengesellschaft gegen Übernahme seiner Darlehensverpflichtung gegenüber der AG veräußert werden

- und die AG nach Veräußerung die Ausschüttung einer ”Superdividende” in Höhe der den Gesellschaftern gewährten Darlehen beschließt, die bei der Erwerberin mit den übernommenen Darlehen verrechnet wird, zudem zur Wertlosigkeit der Aktien führt und es deshalb der Erwerberin ermöglicht, eine ausschüttungsbedingte Teilwertabschreibung vorzunehmen.

Das gilt jedenfalls dann, wenn nicht erkennbar ist, welche Vorteile die erwerbende Personengesellschaft aus der Transaktion ziehen könnte.

Fundstelle(n):
BStBl 2003 II Seite 854
BB 2003 S. 1718 Nr. 33
BB 2003 S. 1770 Nr. 34
BFH/NV 2003 S. 1246
BFH/NV 2003 S. 1246 Nr. 9
BStBl II 2003 S. 854 Nr. 16
DB 2003 S. 1716 Nr. 32
DStRE 2003 S. 1032 Nr. 17
FR 2003 S. 1028 Nr. 19
INF 2003 S. 647 Nr. 17
KÖSDI 2003 S. 13820 Nr. 8
BAAAA-71859

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