Duldungsbescheid wegen auf Vorauszahlungsbescheid beruhender Steuerforderung
Leitsatz
1. Ein auf die Vorschriften des AnfG gestützter Duldungsbescheid, der den Anfechtungsgegner verpflichtet, die Vollstreckung einer gegen den Schuldner bestehenden Steuerforderung zu dulden, die aus einem rechtsbeständigen Vorauszahlungsbescheid resultiert, ist mit einer Bedingung gemäß § 14 AnfG zu versehen.
2. Fehlt diese Bedingung, ist der Duldungsbescheid rechtswidrig. Der für das Vorliegen der Voraussetzungen des § 14 AnfG maßgebliche Zeitpunkt ist der Zeitpunkt der FG-Entscheidung.
3. Verpflichtet der Duldungsbescheid zur Duldung der Vollstreckung mehrerer Steuerforderungen, die nur zum Teil auf einem Vorauszahlungsbescheid beruhen, und fehlt insoweit die gemäß § 14 AnfG aufzunehmende Bedingung, ist der Duldungsbescheid nur insoweit rechtswidrig.
4. Das FA kann die fehlende Bedingung im finanzgerichtlichen Verfahren durch Erlass eines Änderungsbescheids nachholen.
Fundstelle(n): BStBl 2019 II Seite 142 AO-StB 2019 S. 74 Nr. 3 BB 2019 S. 291 Nr. 6 BB 2019 S. 86 Nr. 3 BFH/NV 2019 S. 213 Nr. 3 BFH/PR 2019 S. 83 Nr. 4 BStBl II 2019 S. 142 Nr. 5 DStR 2019 S. 11 Nr. 1 DStRE 2019 S. 232 Nr. 4 EStB 2019 S. 83 Nr. 3 HFR 2019 S. 88 Nr. 2 NJW 2019 S. 3328 Nr. 5 NWB-Eilnachricht Nr. 3/2019 S. 84 StuB-Bilanzreport Nr. 4/2019 S. 173 HAAAH-04521