1. Das Tatbestandsmerkmal „für einen Beruf ausgebildet wird“ i.S. des § 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a EStG erfordert, dass der Erwerb der Kenntnisse regelmäßig einen konkreten Bezug zu dem angestrebten Beruf aufweisen muss. In Fällen, in denen der Ausbildungscharakter der Maßnahmen zweifelhaft ist, kommt diesem konkreten Bezug entscheidende Bedeutung zu.
2. Der Besuch einer nicht allgemeinbildenden Schule, der nicht der Vorbereitung auf einen konkret angestrebten Beruf, sondern vorrangig der Erlangung sozialer Erfahrungen und der Stärkung des Verantwortungsbewusstseins für das Gemeinwohl sowie der Persönlichkeitsbildung und Charakterbildung i.S. des Leitbilds der Schule dient, stellt keine Berufsausbildung i.S. des § 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a EStG dar.
Fundstelle(n): BStBl 2019 II Seite 256 BFH/NV 2019 S. 328 Nr. 4 BFH/PR 2019 S. 97 Nr. 5 BStBl II 2019 S. 256 Nr. 7 DB 2019 S. 6 Nr. 9 DStR 2019 S. 10 Nr. 9 DStRE 2019 S. 478 Nr. 8 EStB 2019 S. 132 Nr. 4 FR 2019 S. 668 Nr. 14 HFR 2019 S. 279 Nr. 4 NWB-Eilnachricht Nr. 10/2019 S. 618 NWB-Eilnachricht Nr. 18/2020 S. 1337 StB 2019 S. 83 Nr. 4 StuB-Bilanzreport Nr. 6/2019 S. 248 NAAAH-08482