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BGH Urteil v. - II ZR 364/18

Gesetze: § 179a AktG, § 37 Abs 1 GmbHG, § 37 Abs 2 S 1 GmbHG

GmbH: Analoge Anwendung des Rechts der Aktiengesellschaft bei Übertragung des ganzen Gesellschaftsvermögens; Erforderlichkeit eines zustimmenden Beschlusses der Gesellschafterversammlung; Rechtsfolgen der Missachtung des Zustimmungsvorbehalts durch den Geschäftsführer

Leitsatz

1. § 179a AktG ist auf die GmbH nicht analog anwendbar.

2. Die Verpflichtung zur Übertragung des ganzen Gesellschaftsvermögens einer GmbH ist ein besonders bedeutsames Geschäft, zu dessen Vornahme der Geschäftsführer einen zustimmenden Beschluss der Gesellschafterversammlung herbeiführen muss, selbst wenn der Gesellschaftsvertrag einen entsprechenden Zustimmungsvorbehalt nicht enthält.

3. Missachtet der Geschäftsführer bei der Verpflichtung zur Übertragung des ganzen Gesellschaftsvermögens einer GmbH einen im Gesellschaftsvertrag geregelten oder aus der besonderen Bedeutsamkeit des Geschäfts abgeleiteten Zustimmungsvorbehalt der Gesellschafterversammlung, kann der Vertragspartner der GmbH aus dem formal durch die Vertretungsmacht des Geschäftsführers gedeckten Geschäft keine vertraglichen Rechte oder Einwendungen herleiten, wenn er den Missbrauch der Vertretungsmacht kennt oder er sich ihm geradezu aufdrängen muss, selbst wenn das Geschäft der Gesellschaft nicht zum Nachteil gereicht.

Tatbestand

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BGH:2019:080119UIIZR364.18.0

Fundstelle(n):
AG 2019 S. 422 Nr. 11
BB 2019 S. 1100 Nr. 20
BB 2019 S. 833 Nr. 15
DB 2019 S. 6 Nr. 14
DB 2019 S. 776 Nr. 14
DNotZ 2020 S. 136 Nr. 2
DStR 2019 S. 1048 Nr. 20
DStR 2019 S. 2371 Nr. 45
GmbH-StB 2019 S. 130 Nr. 5
GmbHR 2019 S. 528 Nr. 10
NJW 2019 S. 1512 Nr. 21
NJW 2019 S. 8 Nr. 16
WM 2019 S. 636 Nr. 14
ZIP 2019 S. 27 Nr. 14
ZIP 2019 S. 701 Nr. 15
VAAAH-11050

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