Kommanditgesellschaft: Inanspruchnahme eines Mitgesellschafters im Wege der actio pro socio; Verstoß gegen die gesellschaftsrechtliche Treuepflicht bei zeitgleicher Klageerhebung eines Gesellschafters zusammen mit der Gesellschaft
Leitsatz
1. Das Recht des einzelnen Gesellschafters, im Wege der actio pro socio gegen einen Mitgesellschafter vorzugehen, ist beschränkt durch die Grundsätze der gesellschaftsrechtlichen Treuepflicht und kann sich unter diesem Blickwinkel nach den konkreten Gesellschaftsverhältnissen, zu denen auch das Verhalten des sich auf die Befugnis berufenden Gesellschafters gehört, als rechtsmissbräuchlich darstellen (Anschluss an , ZIP 2010, 1232 Rn. 3; Urteil vom - II ZR 170/84, NJW 1985, 2830, 2831; Urteil vom - II ZR 15/56, BGHZ 25, 47, 50).
2. Die eigene zeitgleiche Klagerhebung eines Gesellschafters einer Kommanditgesellschaft zusammen mit der Gesellschaft gegen einen Mitgesellschafter, die lediglich die Kosten der Durchsetzung der Sozialverpflichtung erhöht, kann gegen die gesellschaftsrechtliche Treuepflicht verstoßen.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BGH:2019:220119UIIZR143.17.0
Fundstelle(n): BB 2019 S. 1153 Nr. 21 BB 2019 S. 1682 Nr. 30 DB 2019 S. 1145 Nr. 20 DNotZ 2020 S. 49 Nr. 1 DStR 2019 S. 1271 Nr. 24 DStR 2019 S. 1751 Nr. 33 GmbH-StB 2019 S. 224 Nr. 8 GmbHR 2019 S. 658 Nr. 12 NJW 2019 S. 8 Nr. 22 NJW-RR 2019 S. 742 Nr. 12 WM 2019 S. 923 Nr. 20 ZIP 2019 S. 1008 Nr. 21 ZIP 2019 S. 39 Nr. 20 AAAAH-14012