Umqualifizierung eines Gewinnanteils aus einer gewerblich geprägten Fondsgesellschaft in eine Tätigkeitsvergütung
Leitsatz
1. Ob eine gewerblich geprägte Oberpersonengesellschaft aus einer gewerblich geprägten Unterpersonengesellschaft einen Gewinnanteil i.S. des § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG samt darin enthaltener gemäß § 3 Nr. 40 Satz 1 EStG steuerfreier Einnahmen bezieht oder diese Einnahme gemäß § 18 Abs. 1 Nr. 4 EStG bei der Oberpersonengesellschaft als Tätigkeitsvergütung zu qualifizieren ist, betrifft verfahrensrechtlich die eigenständigen Feststellungen des Gewinnfeststellungsbescheids zur Einkunftsart und zum Vorliegen steuerfreier Einnahmen gemäß § 3 Nr. 40 Satz 1 EStG oder § 3 Nr. 40a EStG. Diese Feststellungen sind insoweit untrennbar miteinander verbunden.
2. Nimmt das FG rechtsfehlerhaft an, ein partiell geänderter Gewinnfeststellungsbescheid werde insoweit nicht gemäß § 68 Satz 1 FGO zum Gegenstand eines anhängigen Verfahrens und entscheidet es bewusst über den ursprünglichen Gewinnfeststellungsbescheid als Verfahrensgegenstand, liegt ein Verstoß gegen die Grundordnung des Verfahrens vor, der regelmäßig zur Aufhebung der Vorentscheidung und zur Zurückverweisung der Sache zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung an das FG führt.
Fundstelle(n): AO-StB 2019 S. 240 Nr. 8 BB 2019 S. 1429 Nr. 25 BB 2019 S. 1826 Nr. 32 BFH/NV 2019 S. 746 Nr. 7 BFH/PR 2019 S. 170 Nr. 8 DB 2019 S. 1305 Nr. 23 DB 2019 S. 6 Nr. 23 DStR 2019 S. 1136 Nr. 22 DStRE 2019 S. 786 Nr. 12 EStB 2019 S. 257 Nr. 7 FR 2020 S. 94 Nr. 2 GStB 2019 S. 33 Nr. 9 GmbH-StB 2019 S. 213 Nr. 8 GmbHR 2019 S. 853 Nr. 15 HFR 2019 S. 759 Nr. 9 KÖSDI 2019 S. 21302 Nr. 7 NWB-Eilnachricht Nr. 23/2019 S. 1650 StB 2019 S. 201 Nr. 7 StuB-Bilanzreport Nr. 12/2019 S. 485 SAAAH-16015