Bewertungsrechtlicher Abschlag wegen Abbruchverpflichtung für Gebäude auf fremdem Grund und Boden
Leitsatz
1. Ob der Nichtabbruch eines Gebäudes trotz Abbruchverpflichtung voraussehbar ist, ist anhand des Verhaltens der am konkreten Miet- oder Pachtvertragsverhältnis Beteiligten zu beurteilen. Auch das Verhalten der Rechtsvorgänger oder der Beteiligten vergleichbarer Miet- oder Pachtverhältnisse kann bei der Prognoseentscheidung berücksichtigt werden.
2. Für die Voraussehbarkeit des Nichtabbruchs sind die Verhältnisse zum Feststellungszeitpunkt maßgeblich. Seit Vertragsschluss eingetretene Änderungen der tatsächlichen Verhältnisse sind zu berücksichtigen.
3. Die Finanzbehörde trägt die Feststellungslast für die Tatsachen, die für einen Nichtabbruch des Gebäudes bei Vertragsende sprechen. Lassen sich solche Tatsachen nicht hinreichend sicher feststellen, ist der Abschlag zu gewähren.
Tatbestand
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ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2019:U.230119.IIR19.16.0
Fundstelle(n): BStBl 2020 II Seite 730 BB 2019 S. 1365 Nr. 24 BB 2019 S. 1446 Nr. 25 BFH/NV 2019 S. 852 Nr. 8 BFH/PR 2019 S. 225 Nr. 9 BStBl II 2020 S. 730 Nr. 18 DStZ 2019 S. 488 Nr. 14 ErbStB 2019 S. 223 Nr. 8 HFR 2019 S. 648 Nr. 8 KÖSDI 2019 S. 21309 Nr. 7 NWB-Eilnachricht Nr. 25/2019 S. 1798 StB 2019 S. 204 Nr. 7 StuB-Bilanzreport Nr. 12/2019 S. 492 XAAAH-16583