Tatbestandsirrtum bei Annahme einer zulässigen Rechtsdienstleistung
Leitsatz
1. Ein gegen den Organwalter einer juristischen Person, die unerlaubt Rechtsdienstleistungen erbringt, gerichteter Anspruch auf Schadensersatz gemäß § 2 Abs. 2, §§ 3, 10 Abs. 1 Satz 1, § 20 Abs. 1 Nr. 2 RDG, § 9 OWiG setzt unter anderem voraus, dass der betreffende Organwalter vorsätzlich gehandelt hat (Festhaltung Senatsurteil vom - VI ZR 263/17, NJW-RR 2018, 1250 Rn. 48).
2. Der Vorsatz ist nach bußgeldrechtlichen Maßstäben zu beurteilen (Fortführung Senatsurteil vom - VI ZR 222/82, NJW 1985, 134, 135, juris Rn. 14 f.).
3. Ein Täter, dem sämtliche tatsächlichen Umstände bekannt sind und der den Bedeutungssinn des Inkassogeschäfts als normatives Tatbestandsmerkmal zutreffend erfasst, der aber dennoch über die Registrierungspflicht nach § 10 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 RDG irrt, unterliegt in Bezug auf § 2 Abs. 2, §§ 3, 10 Abs. 1 Satz 1, § 20 Abs. 1 Nr. 2 RDG einem Verbotsirrtum im Sinne von § 11 Abs. 2 OWiG und keinem Tatbestandsirrtum im Sinne von § 11 Abs. 1 OWiG (Fortführung Senatsurteil vom - VI ZR 263/17, NJW-RR 2018, 1250 Rn. 49; , NJW 2018, 3467 Rn. 9 ff.).
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BGH:2019:300719UVIZR486.18.0
Fundstelle(n): BB 2019 S. 2177 Nr. 38 DB 2019 S. 2237 Nr. 40 NJW 2019 S. 9 Nr. 39 NJW-RR 2019 S. 1524 Nr. 24 WM 2019 S. 1780 Nr. 38 ZIP 2019 S. 1867 Nr. 39 ZIP 2019 S. 71 Nr. 37 TAAAH-29913