Grunderwerbsteuerrechtliche Bemessungsgrundlage bei Erwerb von Wohnungs- oder Teileigentum
Leitsatz
1. Erwirbt nach dem Beginn der Auseinandersetzung einer grundbesitzenden GbR ein Gesellschafter/Miteigentümer oder ein Dritter alle Anteile an einer beteiligten Gesellschafter-GbR, der bereits Wohnungs- oder Teileigentum im Rahmen der Auseinandersetzung der grundbesitzenden GbR zugewiesen war, und erhält der Erwerber aufgrund einer geänderten oder neuen Auseinandersetzungs- und Teilungserklärung das der Gesellschafter-GbR zugewiesene Wohnungs- oder Teileigentum, ist grunderwerbsteuerbarer Rechtsvorgang nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 GrEStG der geänderte oder neue Auseinandersetzungs- und Teilungsvertrag.
2. Bei einem steuerpflichtigen Erwerb von Wohnungs- oder Teileigentum aufgrund eines geänderten oder neuen Auseinandersetzungs- und Teilungsvertrags, der die Vereinbarung über den Erwerb aller Anteile an einer Gesellschafter-GbR umsetzt, bemisst sich die Grunderwerbsteuer gemäß § 8 Abs. 1 GrEStG nach dem Wert der Gegenleistung für den Erwerb der Anteile.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2019:U.220519.IIR20.17.0
Fundstelle(n): BStBl 2020 II Seite 159 BB 2019 S. 2581 Nr. 44 BFH/NV 2019 S. 1430 Nr. 12 BFH/PR 2020 S. 28 Nr. 1 BStBl II 2020 S. 159 Nr. 5 DNotZ 2020 S. 321 Nr. 5 DStR 2019 S. 12 Nr. 43 DStR 2019 S. 2317 Nr. 44 DStRE 2019 S. 1420 Nr. 22 DStZ 2019 S. 865 Nr. 23 EStB 2019 S. 491 Nr. 12 ErbStB 2019 S. 343 Nr. 12 GStB 2020 S. 19 Nr. 5 HFR 2020 S. 44 Nr. 1 NWB-Eilnachricht Nr. 45/2019 S. 3270 StB 2019 S. 365 Nr. 12 StuB-Bilanzreport Nr. 22/2019 S. 875 BAAAH-33411