Abgrenzung zwischen gewerblicher und landwirtschaftlicher Tierhaltung bei einer Tierhaltungsgemeinschaft
Leitsatz
1. Ein laufend zu führendes Verzeichnis i.S. des § 51a Abs. 1 Satz 2 BewG muss nicht zeitnah, sondern lediglich fortlaufend erstellt werden. Auch ein im Rahmen der Außenprüfung nachträglich erstelltes Verzeichnis kann daher den gesetzlichen Anforderungen genügen.
2. Der Finanzverwaltung steht es angesichts des klaren Wortlauts der Anlage 1 zum BewG in der in den Streitjahren 2010 und 2011 geltenden Fassung (a.F.) wegen der Gesetzesbindung (Art. 20 Abs. 3 GG, § 85 Satz 1 AO) nicht zu, hiervon abweichende, gesetzesändernde Umrechnungsschlüssel in R 13.2 Abs. 1 Satz 5 Nr. 2 EStR 2008 zu bestimmen. Eine Umrechnung von erzeugten oder gehaltenen Tieren in Vieheinheiten nach Maßgabe der Umrechnungsschlüssel in R 13.2 Abs. 1 Satz 5 Nr. 2 EStR 2008 kommt auch dann nicht in Betracht, wenn sich dies gegenüber der Anwendung der Anlage 1 zum BewG a.F. zugunsten des Steuerpflichtigen auswirkt.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2019:U.030719.VIR49.16.0
Fundstelle(n): BStBl 2020 II Seite 86 BB 2019 S. 2581 Nr. 44 BFH/NV 2019 S. 1404 Nr. 12 BFH/PR 2020 S. 10 Nr. 1 BStBl II 2020 S. 86 Nr. 3 DStR 2019 S. 6 Nr. 43 DStRE 2019 S. 1448 Nr. 23 EStB 2019 S. 450 Nr. 11 ErbStB 2019 S. 342 Nr. 12 GStB 2020 S. 11 Nr. 3 HFR 2019 S. 1058 Nr. 12 KÖSDI 2019 S. 21462 Nr. 11 NWB-Eilnachricht Nr. 45/2019 S. 3267 StB 2019 S. 363 Nr. 12 StuB-Bilanzreport Nr. 22/2019 S. 872 PAAAH-33415