Ausfall von Gesellschafterdarlehen und Refinanzierungszinsen
Leitsatz
1. Die Hingabe von Gesellschafterdarlehen an Kapitalgesellschaften, an denen der Steuerpflichtige unmittelbar oder mittelbar beteiligt ist, begründet auch bei einem beträchtlichen Kreditvolumen weder die Eigenschaft als Marktteilnehmer noch überschreitet diese Tätigkeit ohne Weiteres die Grenze der privaten Vermögensverwaltung.
2. Die gewerbliche Darlehenshingabe verlangt eine „bankähnliche“ bzw. „bankentypische“ Tätigkeit.
3. Bloße Darlehensgewährungen führen zu keiner sachlichen Verflechtung und begründen keine Betriebsaufspaltung.
4. Der Steuerpflichtige kann als Gläubiger der Kapitalerträge jedenfalls dann eine der Anteilseigner-Kapitalgesellschaft nahe stehende Person i.S. des § 32d Abs. 2 Nr. 1 Satz 1 Buchst. b Satz 2 EStG sein, wenn er aufgrund seiner Beteiligung an dieser über die Mehrheit der Stimmrechte in deren Gesellschafterversammlung verfügt (Anschluss an , BFHE 256, 248, BStBl II 2017, 441).
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2019:U.090719.XR9.17.0
Fundstelle(n): BStBl 2021 II Seite 418 BB 2019 S. 3029 Nr. 51 BB 2020 S. 482 Nr. 9 BFH/NV 2020 S. 124 Nr. 2 BFH/PR 2020 S. 60 Nr. 3 BStBl II 2021 S. 418 Nr. 10 DB 2019 S. 6 Nr. 50 DB 2020 S. 89 Nr. 3 DStR 2019 S. 2626 Nr. 50 DStRE 2020 S. 50 Nr. 1 EStB 2020 S. 5 Nr. 1 FR 2020 S. 94 Nr. 2 GStB 2020 S. 10 Nr. 3 GStB 2020 S. 124 Nr. 4 GmbH-StB 2020 S. 34 Nr. 2 GmbHR 2020 S. 231 Nr. 4 HFR 2020 S. 345 Nr. 4 KoR 2020 S. 103 Nr. 2 KÖSDI 2020 S. 21550 Nr. 1 NWB-Eilnachricht Nr. 2/2020 S. 72 NWB-Eilnachricht Nr. 52/2019 S. 3808 StuB-Bilanzreport Nr. 1/2020 S. 31 DAAAH-37570