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BVerwG Urteil v. - 7 C 29/17

Gesetze: Art 12 Abs 1 GG, Art 10 EGV 178/2002, Art 7 Abs 1 S 3 Buchst a EGV 882/2004, Art 7 Abs 2 EGV 882/2004, Art 7 Abs 3 EGV 882/2004, § 1 VIG, § 2 Abs 1 S 1 Nr 1 VIG, § 2 Abs 1 S 1 Nr 5 VIG, § 3 S 1 Nr 2 Buchst c VIG, § 3 S 5 Nr 1 VIG, § 4 Abs 1 S 1 VIG, § 4 Abs 1 S 2 VIG, § 5 Abs 1 S 2 Nr 1 VIG, § 6 Abs 3 S 2 VIG, § 6 Abs 4 S 1 VIG, § 6 Abs 4 S 2 VIG, § 40 Abs 1a LFGB

Zugang zu Produktinformationen nach dem Verbraucherinformationsgesetz

Leitsatz

1. Der Anspruch auf Zugang zu Informationen nach § 2 Abs. 1 VIG ist ein "Jedermannsrecht" und hängt nicht von der Verbrauchereigenschaft ab.

2. Für die Erfüllung des Bestimmtheitserfordernisses des § 4 Abs. 1 Satz 2 VIG ist die Angabe des Unternehmens, soweit ein Betrieb in Rede steht, des Zeitraums, für den die Informationen begehrt werden, und der Art der Information ausreichend.

3. Der Informationsanspruch nach § 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 VIG ist nicht auf produktbezogene Informationen beschränkt.

4. § 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 VIG erfasst jede objektive Abweichung von Rechtsvorschriften. Ein Verstoß gegen Vorschriften des Ordnungswidrigkeiten- oder Strafrechts ist nicht erforderlich.

5. Eine "nicht zulässige Abweichung" i.S.v. § 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 VIG muss nicht durch Verwaltungsakt festgestellt werden. Ausreichend ist, dass die zuständige Behörde die Abweichung unter Würdigung des Sachverhalts und der einschlägigen Rechtsvorschriften abschließend aktenkundig festgestellt hat.

6. § 2 Abs. 1 Satz 1 VIG verstößt nicht gegen Art. 12 Abs. 1 GG.

Tatbestand

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BVerwG:2019:290819U7C29.17.0

Fundstelle(n):
NJW 2020 S. 1155 Nr. 16
FAAAH-37672

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