Privates Veräußerungsgeschäft: Unentgeltlicher Erwerb bei Übertragung ohne Übernahme der Darlehen des Rechtsvorgängers
Leitsatz
1. Ein unentgeltlicher Erwerb i.S. des § 23 Abs. 1 Satz 3 EStG liegt vor, wenn im Rahmen der Übertragung eines Grundstücks im Wege der vorweggenommenen Erbfolge dem Übergeber ein (dingliches) Wohnrecht eingeräumt wird und die durch Grundschulden auf dem Grundstück abgesicherte Darlehen des Rechtsvorgängers nicht übernommen werden.
2. Nachträgliche Anschaffungskosten entstehen nicht, wenn der Erwerber eines Grundstücks zwecks Löschung eines Grundpfandrechts Schulden tilgt, die er zunächst nicht vom Übergeber übernommen hat.
3. Die bloße Verwendung des Veräußerungserlöses zur Tilgung privater Verbindlichkeiten nach der Veräußerung führt nicht zur Entstehung von Veräußerungskosten.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2019:U.030919.IXR8.18.0
Fundstelle(n): BStBl 2020 II Seite 122 BB 2020 S. 865 Nr. 15 BFH/NV 2020 S. 265 Nr. 3 BFH/PR 2020 S. 96 Nr. 4 BStBl II 2020 S. 122 Nr. 4 DB 2020 S. 6 Nr. 1 DB 2020 S. 932 Nr. 18 DStR 2020 S. 33 Nr. 1 DStRE 2020 S. 114 Nr. 2 EStB 2020 S. 49 Nr. 2 ErbBstg 2020 S. 83 Nr. 4 FR 2020 S. 268 Nr. 6 GStB 2020 S. 13 Nr. 4 HFR 2020 S. 127 Nr. 2 KÖSDI 2020 S. 21592 Nr. 2 NJW 2020 S. 10 Nr. 4 NJW 2020 S. 358 Nr. 5 NWB-EV 2020 S. 63 Nr. 2 NWB-Eilnachricht Nr. 3/2020 S. 138 StuB-Bilanzreport Nr. 3/2020 S. 113 AAAAH-39366