Berichtigung der fehlerhaften Festsetzung eines ordnungsgemäß erklärten Veräußerungsgewinns i.S. des § 17 EStG im Einkommensteuerbescheid trotz „6-Augen-Prinzip“
Leitsatz
1. § 129 AO ist nicht anwendbar, wenn auch nur die ernsthafte Möglichkeit besteht, dass die Nichtbeachtung einer feststehenden Tatsache in einer fehlerhaften Tatsachenwürdigung oder einem sonstigen sachverhaltsbezogenen Denk- oder Überlegungsfehler begründet ist oder auf mangelnder Sachverhaltsaufklärung beruht.
2. Ob ein mechanisches Versehen oder ein die Berichtigung nach § 129 AO ausschließender Tatsachen- oder Rechtsirrtum vorliegt, muss nach den Verhältnissen des Einzelfalls und dabei insbesondere nach der Aktenlage beurteilt werden. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um eine Tatfrage; die revisionsrechtliche Prüfung beschränkt sich darauf, ob das FG im Rahmen der Gesamtwürdigung von zutreffenden Kriterien ausgegangen ist, alle maßgeblichen Beweisanzeichen in seine Beurteilung einbezogen und dabei nicht gegen Denkgesetze oder Erfahrungssätze verstoßen hat.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2019:U.101219.IXR23.18.0
Fundstelle(n): BStBl 2020 II Seite 371 AO-StB 2020 S. 70 Nr. 3 BB 2020 S. 1502 Nr. 27 BB 2020 S. 341 Nr. 7 BFH/NV 2020 S. 394 Nr. 4 BFH/PR 2020 S. 147 Nr. 5 BStBl II 2020 S. 371 Nr. 11 DB 2020 S. 1264 Nr. 24 DB 2020 S. 15 Nr. 6 DB 2020 S. 6 Nr. 6 DStR 2020 S. 289 Nr. 6 DStRE 2020 S. 248 Nr. 4 GStB 2020 S. 17 Nr. 5 HFR 2020 S. 322 Nr. 4 NJW 2020 S. 798 Nr. 11 NWB-Eilnachricht Nr. 7/2020 S. 442 StBp 2020 S. 186 Nr. 6 StuB-Bilanzreport Nr. 5/2020 S. 206 WPg 2020 S. 295 Nr. 5 ZIP 2020 S. 15 Nr. 8 wistra 2020 S. 4 Nr. 3 HAAAH-41574