Haftung des Geschäftsführers einer GmbH & Co. KG für Masseschmälerungen nach Eintritt der Insolvenzreife: Einziehung einer Vorauszahlung auf ein debitorisches Konto; auf die Saldodifferenz bezogene Rückzahlung nach Insolvenzanfechtung
Leitsatz
1. Die Einziehung einer Vorauszahlung auf ein debitorisches Konto führt unabhängig davon, ob die auf Vorauszahlung gerichtete Forderung der Gesellschaft zu Gunsten der Gläubiger hätte verwertet werden können, zu einer Masseschmälerung.
2. Bezieht sich eine durch Insolvenzanfechtung erreichte Rückzahlung nicht auf einzelne Gutschriften, sondern auf die Saldodifferenz in einem bestimmten Zeitraum, werden die in die Saldodifferenz einfließenden Gutschriften im Verhältnis der Saldodifferenz zur Gesamtsumme der Gutschriften, mithin zum selben Anteil ausgeglichen, wenn die Differenz die Summe der Gutschriften nicht erreicht.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BGH:2020:110220UIIZR427.18.0
Fundstelle(n): BB 2020 S. 769 Nr. 14 DB 2020 S. 668 Nr. 13 DStR 2020 S. 1450 Nr. 27 DStR 2020 S. 890 Nr. 17 GmbH-StB 2020 S. 212 Nr. 7 GmbHR 2020 S. 587 Nr. 11 NJW 2020 S. 8 Nr. 15 NWB-Eilnachricht Nr. 14/2020 S. 964 StuB-Bilanzreport Nr. 19/2020 S. 775 WM 2020 S. 644 Nr. 14 ZIP 2020 S. 25 Nr. 13 ZIP 2020 S. 666 Nr. 14 DAAAH-45375