1. Sieht ein Vertrag über die Vermietung eines Grundstücks mit einem noch zu errichtenden Gebäude vor, dass die auf Betriebsvorrichtungen entfallenden Aufwendungen vom Mieter getragen und Betriebsvorrichtungen nicht mitvermietet werden sollen, ist nicht bereits dann eine für die Inanspruchnahme der erweiterten Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG schädliche Mitvermietung von Betriebsvorrichtungen anzunehmen, wenn bei einzelnen Betriebsvorrichtungen die darauf entfallenden Aufwendungen nicht herausgerechnet werden, sondern in die Herstellungskosten des Gebäudes eingehen.
2. Die Frage, ob Betriebsvorrichtungen Gegenstand eines Mietvertrags sind, ist nach zivilrechtlichen Kriterien zu beurteilen. Eine vom Wortlaut des Mietvertrags abweichende entgeltliche Nutzungsüberlassung kann anzunehmen sein, wenn sie auf eine Vertragsänderung zurückgeht. Haben die für die Vertragsparteien handelnden Personen hierfür nicht die Vertretungsmacht, so kann nach § 41 Abs. 1 Satz 1 AO eine schädliche Mitvermietung von Betriebsvorrichtungen vorliegen, wenn die Beteiligten das wirtschaftliche Ergebnis einer solchen Mitvermietung gleichwohl eintreten und bestehen lassen.
3. Für die Annahme „eigenen“ Grundbesitzes gemäß § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG genügt wirtschaftliches Eigentum.
Fundstelle(n): BStBl 2020 II Seite 409 BB 2020 S. 1570 Nr. 28 BB 2020 S. 920 Nr. 17 BBK-Kurznachricht Nr. 11/2020 S. 502 BFH/NV 2020 S. 644 Nr. 7 BFH/PR 2020 S. 202 Nr. 8 BStBl II 2020 S. 409 Nr. 11 DB 2020 S. 1044 Nr. 20 DB 2020 S. 6 Nr. 16 DStR 2020 S. 781 Nr. 15 DStRE 2020 S. 571 Nr. 9 DStZ 2020 S. 341 Nr. 10 EStB 2020 S. 205 Nr. 6 FR 2020 S. 695 Nr. 14 GStB 2020 S. 26 Nr. 8 GStB 2020 S. 265 Nr. 8 GmbH-StB 2020 S. 321 Nr. 10 GmbHR 2020 S. 714 Nr. 13 HFR 2020 S. 536 Nr. 6 KÖSDI 2020 S. 21720 Nr. 5 NWB-Eilnachricht Nr. 17/2020 S. 1234 StBp 2020 S. 189 Nr. 6 StuB-Bilanzreport Nr. 9/2020 S. 361 Ubg 2020 S. 301 Nr. 5 HAAAH-46483