Wegfall der Unternehmensidentität kann zu abgekürztem Erhebungszeitraum führen; Identität von „bisherigem“ und „neuem“ Gewerbebetrieb
Leitsatz
1. Fällt die Unternehmensidentität und damit die sachliche Gewerbesteuerpflicht während des Kalenderjahrs weg, ist der Gewerbesteuermessbetrag für einen abgekürzten Erhebungszeitraum festzusetzen.
2. Ob der bisherige Gewerbebetrieb eingestellt und (ggf.) ein neuer Gewerbebetrieb in Gang gesetzt wird, bestimmt sich danach, ob der „bisherige“ und der „neue“ Betrieb bei wirtschaftlicher Betrachtung und nach der Verkehrsauffassung identisch sind. Dies richtet sich nach den gleichen Kriterien, die für die Bestimmung der Unternehmensidentität im Rahmen des § 10a GewStG entwickelt wurden. Dabei steht die Überführung wesentlicher Betriebsgrundlagen, insbesondere von Wirtschaftsgütern mit erheblichen stillen Reserven, der Einstellung des „bisherigen“ Betriebs nicht entgegen (Änderung der Rechtsprechung).
Fundstelle(n): BStBl 2020 II Seite 401 BFH/NV 2020 S. 650 Nr. 7 BFH/PR 2020 S. 200 Nr. 8 BStBl II 2020 S. 401 Nr. 11 DB 2020 S. 6 Nr. 19 DB 2020 S. 991 Nr. 19 DStR 2020 S. 978 Nr. 19 DStRE 2020 S. 628 Nr. 10 DStZ 2020 S. 430 Nr. 12 EStB 2020 S. 201 Nr. 6 FR 2020 S. 789 Nr. 16 GStB 2020 S. 27 Nr. 8 GmbHR 2020 S. 711 Nr. 13 HFR 2020 S. 632 Nr. 7 KÖSDI 2020 S. 21763 Nr. 6 NWB-Eilnachricht Nr. 19/2020 S. 1397 StuB-Bilanzreport Nr. 10/2020 S. 402 Ubg 2020 S. 364 Nr. 6 AAAAH-47680