1. § 10 Abs. 1 SortSchG vermittelt dem Sortenschutzinhaber (§ 8 SortSchG) eine geschützte Rechtsposition, Vermehrungsmaterial der geschützten Sorte zu erzeugen, für Vermehrungszwecke aufzubereiten, in den Verkehr zu bringen, ein- oder auszuführen oder hierfür aufzubewahren. Überlässt ein Züchter dieses Recht zeitlich befristet einem Saatguthersteller gegen Lizenzzahlung, liegt eine Rechteüberlassung i.S. des § 8 Nr. 1 Buchst. f Satz 1 GewStG vor.
2. Bei der Rechteüberlassung eines Züchters an einen Saatguthersteller handelt es sich nicht um eine sog. Vertriebslizenz i.S. des § 8 Nr. 1 Buchst. f., Klammerzusatz Alt. 3 GewStG. Denn der Saatguthersteller nutzt die Lizenz zur Herstellung von Vermehrungsmaterial für den Verkauf. Dieses Recht wird nicht unverändert an die Landwirte weitergegeben, da diese im Gegensatz zum Saatguthersteller nicht befugt sind, Vermehrungsmaterial zu erzeugen.
Fundstelle(n): BStBl 2020 II Seite 397 BFH/NV 2020 S. 739 Nr. 8 BFH/PR 2020 S. 219 Nr. 9 BStBl II 2020 S. 397 Nr. 11 DB 2020 S. 1207 Nr. 23 DStR 2020 S. 1186 Nr. 23 DStR 2020 S. 8 Nr. 21 DStRE 2020 S. 759 Nr. 12 DStZ 2020 S. 508 Nr. 14 EStB 2020 S. 428 Nr. 11 FR 2020 S. 703 Nr. 14 HFR 2020 S. 711 Nr. 8 KÖSDI 2020 S. 21762 Nr. 6 NWB-Eilnachricht Nr. 23/2020 S. 1679 StuB-Bilanzreport Nr. 12/2020 S. 481 XAAAH-49570