Abgrenzung zwischen beteiligungs- und obligationsähnlichen Genussrechten
Leitsatz
1. Genussrechte führen nur dann zu Bezügen i.S. des § 20 Abs. 1 Nr. 1 EStG, wenn der Genussrechtsinhaber kumulativ sowohl am Gewinn als auch am Liquidationserlös beteiligt ist (sog. beteiligungsähnliche Genussrechte).
2. Für die Beteiligung am Liquidationserlös ist auf das Abwicklungsendvermögen i.S. des § 11 KStG, d.h. auf die Beteiligung an einem etwaigen Liquidations(mehr)erlös und die damit verbundene Beteiligung des Genussrechtsinhabers an den stillen Reserven abzustellen, nicht hingegen auf die Gewinnabhängigkeit der Genussrechtsausschüttungen, die Stellung eines Alleingesellschafters, die lange Laufzeit des Genussrechts oder auf ein Wandlungsrecht des Genussrechtsinhabers zum Erwerb von Gesellschaftsanteilen, selbst wenn dessen Ausübung wahrscheinlich ist.
3. Zur Frage des Rechtsmissbrauchs bei zwischengeschalteten Kapitalgesellschaften.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2019:U.140819.IR44.17.0
Fundstelle(n): AG 2020 S. 666 Nr. 17 BFH/NV 2020 S. 807 Nr. 9 BFH/PR 2020 S. 262 Nr. 10 DB 2020 S. 1376 Nr. 26 DB 2020 S. 6 Nr. 25 DStR 2020 S. 1307 Nr. 25 DStRE 2020 S. 827 Nr. 13 DStZ 2020 S. 555 Nr. 15 EStB 2020 S. 466 Nr. 12 FR 2021 S. 551 Nr. 11 HFR 2020 S. 787 Nr. 9 IStR 2020 S. 506 Nr. 13 KoR 2020 S. 355 Nr. 7 KÖSDI 2020 S. 21802 Nr. 7 KÖSDI 2020 S. 21804 Nr. 7 NWB-Eilnachricht Nr. 25/2020 S. 1817 PIStB 2021 S. 37 Nr. 2 StuB-Bilanzreport Nr. 13/2020 S. 529 ZIP 2020 S. 1708 Nr. 35 CAAAH-50691