1. Für die Frage, ob eine Pfändungsverfügung i.S. des § 309 Abs. 1 Satz 2 AO in elektronischer Form vorliegt, ist darauf abzustellen, ob dem Adressaten ein elektronisches Dokument übermittelt wird (§ 87a Abs. 4 AO).
2. § 309 Abs. 1 Satz 2 AO verdrängt die Anwendung des § 119 Abs. 3 AO nicht insgesamt, sondern nur insoweit, als es um die Zulässigkeit einer Ersetzung der Schriftform durch die elektronische Form geht.
3. Pfändungsverfügungen können in der Regel nicht formularmäßig ergehen, weil es sich bei deren Erlass um Ermessensentscheidungen handelt, deren Begründung der Aufnahme der Ermessenserwägungen bedarf.
4. Mit Hilfe automatischer Einrichtungen erlassene Pfändungsverfügungen bedürfen gemäß § 119 Abs. 3 Satz 2 Halbsatz 2 AO keiner Unterschrift des zuständigen Bediensteten der Vollstreckungsstelle.
Fundstelle(n): AO-StB 2020 S. 248 Nr. 8 BFH/NV 2020 S. 787 Nr. 9 BFH/PR 2020 S. 279 Nr. 10 DStR 2020 S. 9 Nr. 25 DStRE 2020 S. 875 Nr. 14 DStZ 2020 S. 558 Nr. 15 HFR 2020 S. 665 Nr. 8 KÖSDI 2020 S. 21811 Nr. 7 NJW 2020 S. 10 Nr. 31 NWB-Eilnachricht Nr. 25/2020 S. 1822 WAAAH-50693