Ermittlung der Anschaffungskosten von Anteilen an einer Agrargenossenschaft, die durch die Umwandlung einer LPG entstanden ist
Leitsatz
1. Der in § 17 Abs. 2 EStG verwendete Begriff der „Anschaffungskosten“ ist i.S. des § 6 EStG und des § 255 Abs. 1 HGB auszulegen. Danach sind Anschaffungskosten u.a. Aufwendungen, die geleistet werden, um einen Vermögensgegenstand zu erwerben und in den betriebsbereiten Zustand zu versetzen.
2. Abweichend von diesem grundsätzlich im Bereich des § 17 EStG geltenden Begriffsverständnis sind die Anschaffungskosten von Anteilen an einer Agrargenossenschaft, die durch Umwandlung einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft i.S. des Rechts der DDR entstanden ist und die eine Eröffnungsbilanz in Deutscher Mark entsprechend den Verpflichtungen des DMBilG aufgestellt hat, nach Maßgabe der Regelungen dieses Gesetzes zu bestimmen, wenn das Genossenschaftsmitglied den maßgeblichen Anteil im Zuge der Gründung der Genossenschaft erworben hat.
Fundstelle(n): BStBl 2021 II Seite 335 BB 2020 S. 1840 Nr. 34 BFH/NV 2020 S. 981 Nr. 10 BFH/PR 2020 S. 259 Nr. 10 BStBl II 2021 S. 335 Nr. 7 BStBl II 2021 S. 335 Nr. 8 DB 2020 S. 6 Nr. 26 DStR 2020 S. 6 Nr. 26 DStRE 2020 S. 843 Nr. 14 EStB 2020 S. 332 Nr. 9 GStB 2020 S. 33 Nr. 10 HFR 2020 S. 687 Nr. 8 KÖSDI 2020 S. 21805 Nr. 7 NWB-Eilnachricht Nr. 27/2020 S. 1982 StuB-Bilanzreport Nr. 14/2020 S. 566 SAAAH-51782