Wärmeenergie als Wirtschaftsgut - Sachentnahme durch Beheizen des Wohnhauses mit selbst erzeugter Wärmeenergie - Teilwert bei sog. Kuppelerzeugnissen
Leitsatz
1. Die Wärmeenergie verselbständigt sich zu einem eigenen Wirtschaftsgut, wenn sie über Wärmemengenzähler bestimmungsgemäß an Abnehmer geliefert oder für private Zwecke verbraucht wird.
2. Der private Verbrauch selbst erzeugter Wärmeenergie ist keine mit den tatsächlichen Selbstkosten anzusetzende Nutzungsentnahme, sondern eine nach § 6 Abs. 1 Nr. 4 Satz 1 Halbsatz 1 EStG mit dem Teilwert zu bewertende Sachentnahme.
3. Die (Wieder-)Herstellungskosten sind auch bei sog. Kuppelerzeugnissen tauglicher Maßstab zur Bestimmung des Teilwerts. Als Teilwert ist jedoch der Veräußerungspreis anzusetzen, wenn sich für Erzeugnisse gleicher Art und Güte ein niedrigerer Marktpreis gebildet hat.
Fundstelle(n): BStBl 2021 II Seite 226 BB 2020 S. 1841 Nr. 34 BB 2021 S. 43 Nr. 1 BFH/NV 2020 S. 973 Nr. 10 BFH/PR 2020 S. 254 Nr. 10 BStBl II 2021 S. 226 Nr. 5 DStR 2020 S. 1421 Nr. 27 DStRE 2020 S. 885 Nr. 14 DStZ 2020 S. 587 Nr. 16 EStB 2020 S. 285 Nr. 8 HFR 2020 S. 995 Nr. 11 KoR 2020 S. 411 Nr. 9 KÖSDI 2020 S. 21847 Nr. 8 NWB-Eilnachricht Nr. 28/2020 S. 2048 StuB-Bilanzreport Nr. 14/2020 S. 567 PAAAH-52408