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BVerwG Urteil v. - 1 C 11/19

Gesetze: § 3c AsylVfG 1992, § 4 Abs 1 S 2 Nr 3 AsylVfG 1992, § 4 Abs 1 S 2 Nr 2 AsylVfG 1992, § 4 Abs 3 AsylVfG 1992, § 77 Abs 1 AsylVfG 1992, Art 19 Abs 2 EUGrdRCh, Art 4 EUGrdRCh, Art 15 Buchst c EURL 95/2011, Art 15 Buchst b EURL 95/2011, Art 6 EURL 95/2011, Art 3 MRK

Subsidiärer Schutz wegen schlechter humanitärer Situation im Herkunftsland

Leitsatz

1. Eine unmenschliche oder erniedrigende Behandlung wegen der schlechten humanitären Situation im Herkunftsland begründet nur dann einen Anspruch auf subsidiären Schutz nach § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 AsylG, wenn sie zielgerichtet von einem Akteur im Sinne des § 4 Abs. 3 i.V.m. § 3c AsylG ausgeht (vgl. 1 B 2.19 - juris Rn. 13).

2. Für eine ernsthafte Bedrohung des Lebens oder der Unversehrtheit im Sinne des § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 AsylG muss die willkürliche Gewalt beim Fehlen individueller gefahrerhöhender Umstände ein besonders hohes Niveau für die Zivilbevölkerung erreichen. Hierzu bedarf es Feststellungen zur Gefahrendichte, die neben einer annäherungsweise quantitativen Ermittlung des Tötungs- und Verletzungsrisikos auch eine wertende Gesamtschau zur individuellen Betroffenheit des Ausländers umfassen (vgl. 10 C 4.09 - BVerwGE 136, 360 Rn. 33, vom - 10 C 13.10 - Buchholz 451.902 Europ. Ausl.- u Asylrecht Nr. 58 Rn. 22 f. und vom - 10 C 6.13 - Buchholz 402.25 § 33 AsylVfG Nr. 14 Rn. 24, jeweils zu der wortgleichen Vorgängernorm des § 60 Abs. 7 Satz 2 AufenthG a.F.; 1 B 7.18 - juris Rn. 3).

Tatbestand

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BVerwG:2020:200520U1C11.19.0

Fundstelle(n):
YAAAH-53241

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