Schenkungsteuer: Vorbehalt eines nachrangigen Nießbrauchs
Leitsatz
1. Ein vom Schenker vorbehaltener lebenslanger Nießbrauch mindert den Erwerb des Bedachten auch dann, wenn an dem Zuwendungsgegenstand bereits ein lebenslanger Nießbrauch eines Dritten besteht. Der Nießbrauch des Schenkers erhält einen Rang nach dem Nießbrauch des Dritten. § 6 Abs. 1 BewG gilt nicht für einen am Stichtag entstandenen, aber nachrangigen Nießbrauch.
2. Bei der Schenkungsteuerfestsetzung sind der vorrangige und der nachrangige lebenslange Nießbrauch (als einheitliche Last) nur einmal mit dem höheren Vervielfältiger gemäß § 14 BewG zu berücksichtigen.
Tatbestand
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ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2020:U.060520.IIR11.19.0
Fundstelle(n): BStBl 2020 II Seite 746 BB 2020 S. 2005 Nr. 37 BFH/NV 2020 S. 1385 Nr. 12 BFH/PR 2020 S. 348 Nr. 12 BStBl II 2020 S. 746 Nr. 18 DB 2020 S. 1941 Nr. 37 DB 2020 S. 6 Nr. 36 DStR 2020 S. 1961 Nr. 36 DStRE 2020 S. 1144 Nr. 18 EStB 2020 S. 475 Nr. 12 ErbStB 2020 S. 313 Nr. 11 GStB 2020 S. 43 Nr. 12 GmbHR 2020 S. 1198 Nr. 21 HFR 2020 S. 935 Nr. 10 KÖSDI 2020 S. 21940 Nr. 10 NWB-Eilnachricht Nr. 37/2020 S. 2723 StuB-Bilanzreport Nr. 21/2020 S. 853 UVR 2020 S. 331 Nr. 11 LAAAH-57379