1. Die Festsetzung von Erbschaftsteuer gegen unbekannte Erben ist zulässig, wenn hinreichend Zeit zur Verfügung stand, die Erben zu ermitteln.
2. Für eine Erbenermittlung, die keine besonderen Schwierigkeiten aufweist, ist ein Zeitraum von einem Jahr ab dem Erbfall in der Regel angemessen. Jedenfalls nach Ablauf von drei Jahren und fünf Monaten ist es auch bei besonders schwierigen Erbenermittlungen nicht zu beanstanden, Erbschaftsteuer gegen unbekannte Erben festzusetzen.
3. Der Bescheid ist dem Nachlasspfleger bekanntzugeben.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2020:U.170620.IIR40.17.0
Fundstelle(n): BStBl 2020 II Seite 850 BB 2020 S. 2389 Nr. 43 BFH/NV 2020 S. 1379 Nr. 12 BFH/PR 2021 S. 31 Nr. 1 BStBl II 2020 S. 850 Nr. 21 DStR 2020 S. 2301 Nr. 42 DStRE 2020 S. 1331 Nr. 21 EStB 2021 S. 28 Nr. 1 ErbStB 2020 S. 342 Nr. 12 GStB 2021 S. 5 Nr. 1 KÖSDI 2020 S. 22030 Nr. 12 NJW 2020 S. 3806 Nr. 52 NWB-EV 2020 S. 391 Nr. 11 NWB-Eilnachricht Nr. 43/2020 S. 3162 NWB-Eilnachricht Nr. 47/2020 S. 3456 StuB-Bilanzreport Nr. 22/2020 S. 900 UVR 2020 S. 367 Nr. 12 wistra 2020 S. 4 Nr. 11 LAAAH-61059