Steuerbarkeit einer als „Verdienstausfall“ bezeichneten Versicherungsleistung bei einem 12-jährigen Verkehrsunfallopfer
Leitsatz
Erhält ein im Zeitpunkt des schädigenden Ereignisses 12-jähriges Verkehrsunfallopfer von der Versicherung des Schädigers nach Schweizer Recht Ersatz für den verletzungsbedingt erlittenen, rein hypothetisch berechneten Erwerbs- und Fortkommensschaden, kommt eine Anwendung von § 24 Nr. 1 Buchst. a EStG nicht in Betracht, wenn die Vereinbarung der an der Schadensregulierung Beteiligten —trotz der Bezeichnung der gewährten Versicherungsleistung als „Verdienstausfall"— nicht dahin gedeutet werden kann, dass damit Ersatz für steuerbare Einnahmen aus einer konkreten, d.h. bestimmten oder jedenfalls hinreichend bestimmbaren Einkunftsquelle i.S. des § 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 bis 7 EStG gezahlt werden sollte.
Fundstelle(n): BStBl 2021 II Seite 901 BB 2021 S. 95 Nr. 2 BFH/NV 2020 S. 1331 Nr. 12 BFH/PR 2021 S. 1 Nr. 1 BStBl II 2021 S. 901 DB 2020 S. 6 Nr. 42 DB 2021 S. 995 Nr. 19 DStR 2020 S. 10 Nr. 42 DStR 2020 S. 2368 Nr. 43 DStRE 2020 S. 1401 Nr. 22 DStZ 2020 S. 871 Nr. 22 EStB 2020 S. 465 Nr. 12 FR 2021 S. 40 Nr. 1 KÖSDI 2020 S. 21968 Nr. 11 NWB-Eilnachricht Nr. 43/2020 S. 3162 StuB-Bilanzreport Nr. 22/2020 S. 897 QAAAH-61066