Einkommensteuer als Masseverbindlichkeit bei Zwangsversteigerung eines Grundstücks durch einen absonderungsberechtigten Grundpfandgläubiger
Leitsatz
1. Wird ein zur Insolvenzmasse gehörendes und mit einem Absonderungsrecht belastetes Betriebsgrundstück nach Insolvenzeröffnung auf Betreiben eines Grundpfandgläubigers ohne Zutun des Insolvenzverwalters versteigert und hierdurch —infolge Aufdeckung stiller Reserven— ein steuerpflichtiger Veräußerungsgewinn ausgelöst, ist die auf den Gewinn entfallende Einkommensteuer eine „in anderer Weise“ durch die Verwaltung bzw. Verwertung der Insolvenzmasse begründete Masseverbindlichkeit.
2. Die Massezugehörigkeit des Vermögensgegenstandes sowie dessen fehlende Freigabe durch den Insolvenzverwalter stellen die entscheidenden Wertungsmomente für die Annahme von Masseverbindlichkeiten dar.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2020:U.070720.XR13.19.0
Fundstelle(n): BStBl 2021 II Seite 174 AO-StB 2021 S. 17 Nr. 1 BB 2020 S. 2644 Nr. 47 BFH/NV 2021 S. 127 Nr. 1 BFH/PR 2021 S. 91 Nr. 2 BStBl II 2021 S. 174 Nr. 3 DB 2020 S. 6 Nr. 46 DB 2021 S. 31 Nr. 1 DStR 2020 S. 11 Nr. 46 DStRE 2021 S. 48 Nr. 1 GStB 2021 S. 15 Nr. 4 HFR 2021 S. 200 Nr. 2 NJW 2020 S. 10 Nr. 49 NWB-Eilnachricht Nr. 48/2020 S. 3533 StuB-Bilanzreport Nr. 23/2020 S. 962 ZIP 2020 S. 2465 Nr. 49 WAAAH-63462