Änderung im Gesellschafterbestand einer grundbesitzenden Personengesellschaft
Leitsatz
1. Für Erwerbsvorgänge vor Inkrafttreten der Änderungen in § 1 Abs. 2a GrEStG durch das Steueränderungsgesetz 2015 wird zur Berücksichtigung mittelbarer Strukturen auf allen Beteiligungsebenen durch Kapital- und Personengesellschaften gleichermaßen durchgeschaut (Bestätigung der Rechtsprechung).
2. Hat die Finanzbehörde nach § 17 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 GrEStG die Besteuerungsgrundlagen für einen zu einem bestimmten Zeitpunkt durch einen bestimmten Rechtsvorgang verwirklichten Erwerbsvorgang gesondert festgestellt, kann sie den Bescheid weder im Einspruchsverfahren noch im Klageverfahren dahingehend ändern, dass der Erwerbsvorgang durch einen zu einem anderen Zeitpunkt und einen anderen Rechtsvorgang verwirklichten Erwerbsvorgang ausgetauscht wird.
3. Ist der Erwerbsvorgang auf einen unzutreffenden Zeitpunkt festgestellt worden, ist der Bescheid aufzuheben und ggf. ein neuer Bescheid über die Feststellung der Besteuerungsgrundlagen zu erlassen.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2020:U.170620.IIR18.17.0
Fundstelle(n): BStBl 2021 II Seite 318 BB 2020 S. 2838 Nr. 50 BFH/NV 2021 S. 259 Nr. 2 BFH/PR 2021 S. 125 Nr. 3 BStBl II 2021 S. 318 Nr. 6 DB 2020 S. 2669 Nr. 50 DB 2020 S. 6 Nr. 49 DStR 2020 S. 12 Nr. 49 DStRE 2021 S. 166 Nr. 3 DStZ 2021 S. 17 Nr. 1 EStB 2021 S. 73 Nr. 2 GmbHR 2021 S. 216 Nr. 4 HFR 2021 S. 190 Nr. 2 NWB-Eilnachricht Nr. 50/2020 S. 3685 StuB-Bilanzreport Nr. 2/2021 S. 84 UVR 2021 S. 41 Nr. 2 BAAAH-65572