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BFH Urteil v. - VII R 63/18 BStBl 2021 II S. 191

Gesetze: AO § 191 Abs. 1 Sätze 1 und 2; AnfG §§ 1 ff.; BGB § 166 Abs. 1; BGB § 818; BGB § 819 Abs. 1;

Zur Duldungsinanspruchnahme des Kontoinhabers im Fall einer „Kontoleihe“

Leitsatz

1. Die Anfechtung gläubigerbenachteiligender Rechtshandlungen wegen Ansprüchen aus dem Steuerschuldverhältnis außerhalb des Insolvenzverfahrens gemäß § 191 Abs. 1 Sätze 1 und 2 AO i.V.m. §§ 1 ff. AnfG erfolgt durch Duldungsbescheid.

2. Der Erlass von Duldungsbescheiden kann gemäß § 231 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 AO die Zahlungsverjährung gegenüber dem Steuerschuldner unterbrechen.

3. Die Aufforderung an einen Drittschuldner, mit schuldbefreiender Wirkung auf ein als Eigen-, nicht als Anderkonto geführtes Bankkonto eines anderen zu leisten, kann eine anfechtbare Rechtshandlung i.S. der §§ 1 ff. AnfG sein.

4. Wenn der Empfänger die Leistung des Schuldners nachweislich auszugleichen hat, liegt keine unentgeltliche Leistung i.S. des § 4 Abs. 1 AnfG vor.

5. Die bloße Erteilung einer (Vorsorge-)Vollmacht führt nicht stets zur Zurechnung des Wissens des Bevollmächtigten gemäß § 166 Abs. 1 BGB.

Tatbestand

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BFH:2020:U.300620.VIIR63.18.0- 2 -

Fundstelle(n):
BStBl 2021 II Seite 191
BB 2020 S. 2838 Nr. 50
BB 2021 S. 355 Nr. 6
BFH/NV 2021 S. 212 Nr. 2
BFH/NV 2021 S. 432 Nr. 3
BFH/PR 2021 S. 137 Nr. 3
BStBl II 2021 S. 191 Nr. 4
DStR 2020 S. 12 Nr. 49
DStRE 2021 S. 175 Nr. 3
HFR 2021 S. 237 Nr. 3
NWB-Eilnachricht Nr. 50/2020 S. 3688
StuB-Bilanzreport Nr. 4/2021 S. 184
ZIP 2021 S. 1348 Nr. 25
TAAAH-65579

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