Lohnzufluss bei Teilnahme an einem Firmenfitness-Programm
Leitsatz
1. Die Freigrenze des § 8 Abs. 2 Satz 9 bzw. Satz 11 EStG ist auch anwendbar, wenn der Arbeitgeber die betrieblich veranlassten Sachzuwendungen an seine Arbeitnehmer pauschal gemäß § 37b EStG versteuert.
2. Sachbezüge aufgrund der Teilnahme an einem Firmenfitness-Programm sind laufender Arbeitslohn, wenn der Arbeitgeber sein vertragliches Versprechen, den teilnehmenden Arbeitnehmern die Nutzung bestimmter Fitnesseinrichtungen zu ermöglichen, fortlaufend durch Einräumung der tatsächlichen Nutzungsmöglichkeit erfüllt.
3. Üblicher Endpreis i.S. von § 8 Abs. 2 Satz 1 EStG ist der Preis, der im allgemeinen Geschäftsverkehr von Letztverbrauchern für identische bzw. gleichartige Waren oder Dienstleistungen tatsächlich gezahlt wird. Wird eine Ware oder Dienstleistung an Endverbraucher in der Regel nicht vertrieben, kann der Sachbezug grundsätzlich auch anhand der Kosten bemessen werden, die der Arbeitgeber seinerseits dafür aufgewendet hat. Sofern sich ein Beteiligter für die Bewertung auf eine abweichende Wertbestimmung beruft, muss er konkret darlegen, dass eine Schätzung des üblichen Endpreises am Abgabeort anhand der vom Arbeitgeber aufgewandten Kosten dem objektiven Wert des Sachbezugs nicht entspricht.
Tatbestand
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ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2020:U.070720.VIR14.18.0
Fundstelle(n): BStBl 2021 II Seite 232 BB 2021 S. 22 Nr. 1 BBK-Kurznachricht Nr. 3/2021 S. 128 BFH/NV 2021 S. 374 Nr. 3 BFH/PR 2021 S. 149 Nr. 4 BStBl II 2021 S. 232 Nr. 5 DB 2020 S. 14 Nr. 51 DB 2020 S. 6 Nr. 51 DB 2021 S. 489 Nr. 10 DStR 2020 S. 2864 Nr. 51 DStRE 2021 S. 120 Nr. 2 DStZ 2021 S. 64 Nr. 3 EStB 2021 S. 55 Nr. 2 FR 2021 S. 332 Nr. 7 GStB 2021 S. 13 Nr. 4 GStB 2021 S. 176 Nr. 5 HFR 2021 S. 143 Nr. 2 KÖSDI 2021 S. 22056 Nr. 1 NJW 2021 S. 492 Nr. 7 NWB-Eilnachricht Nr. 52/2020 S. 3867 StuB-Bilanzreport Nr. 1/2021 S. 40 wistra 2021 S. 5 Nr. 2 NAAAH-66887