1. Die Klage gegen einen auf null € lautenden Steuerbescheid ist zulässig, wenn geltend gemacht wird, eine den verbleibenden Verlustvortrag erhöhende Besteuerungsgrundlage sei in ihm nicht berücksichtigt (Beseitigung der negativen Bindungswirkung).
2. Ist die Besteuerungsgrundlage im Steuerbescheid berücksichtigt (positive Bindungswirkung), besteht jedoch Streit über die Frage, ob sie den verbleibenden Verlustvortrag erhöht (hier: Altersentlastungsbetrag), muss die Klage gegen den Verlustfeststellungsbescheid gerichtet werden. Im Steuerbescheid wird nicht über die Berechnung des Verlustvortrags entschieden.
3. Eine Besteuerungsgrundlage (hier: Altersentlastungsbetrag) ist einem Steuerbescheid „zu Grunde gelegt“, wenn sie in ihm (in zutreffender Höhe) berücksichtigt ist. Zumindest bei einem auf null € lautenden Steuerbescheid ist nicht zusätzlich erforderlich, dass sie sich auf die Höhe der festzusetzenden Steuer ausgewirkt hat (Abgrenzung von Senatsurteil vom - IX R 31/15, BFHE 255, 1, BStBl II 2018, 699).
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2020:U.300620.IXR3.19.0
Fundstelle(n): BStBl 2021 II Seite 859 AO-StB 2021 S. 48 Nr. 2 BB 2021 S. 22 Nr. 1 BFH/NV 2021 S. 403 Nr. 3 BFH/PR 2021 S. 173 Nr. 4 BStBl II 2021 S. 859 Nr. 22 DB 2021 S. 265 Nr. 6 DStR 2020 S. 13 Nr. 51 DStRE 2021 S. 239 Nr. 4 EStB 2021 S. 112 Nr. 3 FR 2023 S. 87 Nr. 2 FR 2023 S. 87 Nr. 2 GStB 2021 S. 13 Nr. 4 HFR 2021 S. 184 Nr. 2 NWB-Eilnachricht Nr. 1/2021 S. 14 StuB-Bilanzreport Nr. 2/2021 S. 81 HAAAH-66889