1. Eine erzieherische Tätigkeit i.S. des § 18 Abs. 1 Nr. 1 Satz 2 EStG ist —über die Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten hinaus— auf die umfassende Schulung des menschlichen Charakters und die Bildung der Persönlichkeit im Ganzen gerichtet. Keine erzieherische Tätigkeit liegt demgegenüber vor, wenn eine im Rahmen ambulanter Eingliederungshilfe gewährte Unterstützung für behinderte oder erkrankte Menschen darauf zielt, gemeinsam erkannte, individuelle Defizite einer Person auszugleichen.
2. Eine Diplomsozialarbeiterin, die im Rahmen der ambulanten Eingliederungshilfe behinderte und kranke Menschen bei einer selbstbestimmten Lebensführung unterstützt, erfüllt nicht die Voraussetzungen für die Annahme einer ambulanten Pflegeeinrichtung gemäß § 3 Nr. 20 Buchst. d GewStG.
Fundstelle(n): BStBl 2021 II Seite 387 BB 2021 S. 534 Nr. 9 BFH/NV 2021 S. 576 Nr. 5 BFH/PR 2021 S. 179 Nr. 5 BStBl II 2021 S. 387 Nr. 9 BStBl II 2021 S. 387 Nr. 9 DStR 2021 S. 6 Nr. 8 DStRE 2021 S. 418 Nr. 7 DStZ 2021 S. 253 Nr. 7 EStB 2021 S. 106 Nr. 3 GStB 2021 S. 17 Nr. 6 KÖSDI 2021 S. 22137 Nr. 3 NWB-Eilnachricht Nr. 11/2021 S. 753 StuB-Bilanzreport Nr. 6/2021 S. 254 VAAAH-72342