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BVerfG Beschluss v. - 2 BvL 8/19

Gesetze: Art 20 Abs 3 GG, Art 103 Abs 2 GG, Art 7 Abs 1 MRK, § 2 Abs 5 StGB, § 11 Abs 1 Nr 8 StGB, § 76a Abs 2 S 1 StGB vom , § 76b Abs 1 StGB vom , § 78 Abs 1 S 1 StGB vom , § 78 Abs 1 S 2 StGB vom , Art 316h S 1 StGBEG

Rückwirkende Anwendbarkeit der Neuregelung zur strafrechtlichen Vermögensabschöpfung (Art 316h EGStGB <juris: StGBEG>) verfassungsgemäß - Vermögensabschöpfung keine Nebenstrafe, sondern Maßnahme eigener Art mit kondiktionsähnlichem Charakter - "echte" Rückwirkung ausnahmsweise zulässig

Leitsatz

1. Die Vermögensabschöpfung nach dem Reformgesetz vom ist keine dem Schuldgrundsatz unterliegende Nebenstrafe, sondern eine Maßnahme eigener Art mit kondiktionsähnlichem Charakter (Fortführung von BVerfGE 110, 1 <13 ff.>).

2. Die in Art. 316h Satz 1 EGStGB angeordnete Rückbewirkung von Rechtsfolgen ("echte" Rückwirkung) ist nicht an Art. 103 Abs. 2 GG, sondern an dem allgemeinen Rückwirkungsverbot zu messen. Sie ist hier ausnahmsweise zulässig.

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BVerfG:2021:ls20210210.2bvl000819

Fundstelle(n):
AO-StB 2021 S. 292 Nr. 9
BB 2021 S. 641 Nr. 11
DStR 2021 S. 15 Nr. 10
NJW 2021 S. 1222 Nr. 17
PStR 2021 S. 172 Nr. 8
wistra 2021 S. 193 Nr. 5
wistra 2022 S. 504 Nr. 12
WAAAH-73182

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