Rücknahme der Gestattung der sog. Ist-Besteuerung im Gründungsjahr
Leitsatz
1. Der für die Gestattung der sog. Ist-Besteuerung maßgebende Gesamtumsatz (§ 20 Satz 1 Nr. 1 UStG) ist nach den voraussichtlichen Verhältnissen des Gründungsjahres zu bestimmen, wenn der Unternehmer seine unternehmerische Tätigkeit erst im laufenden Jahr begonnen hat. Für diese Prognose ist ein Gesamtumsatz nach den Grundsätzen der sog. Soll-Besteuerung zu schätzen.
2. § 130 Abs. 2 Nr. 3 AO enthält ermessenslenkende Vorgaben; eine abwägende Stellungnahme des Finanzamts zur Rücknahme des durch falsche Angaben erwirkten rechtswidrigen begünstigenden Verwaltungsakts ist nicht erforderlich, wenn der Begünstigte von der Unrichtigkeit seiner Angaben wusste oder zumindest hätte wissen können und müssen.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2020:U.111120.XIR41.18.0
Fundstelle(n): BStBl 2023 II Seite 288 BB 2021 S. 1184 Nr. 20 BB 2021 S. 789 Nr. 13 BFH/NV 2021 S. 744 Nr. 6 BFH/PR 2021 S. 219 Nr. 6 DB 2021 S. 6 Nr. 13 DB 2021 S. 711 Nr. 14 DStR 2021 S. 727 Nr. 12 DStRE 2021 S. 504 Nr. 8 GStB 2021 S. 27 Nr. 8 HFR 2021 S. 706 Nr. 7 KÖSDI 2021 S. 22190 Nr. 4 NWB-Eilnachricht Nr. 13/2021 S. 886 StuB-Bilanzreport Nr. 8/2021 S. 345 UR 2021 S. 318 Nr. 8 UStB 2021 S. 143 Nr. 5 UVR 2021 S. 131 Nr. 5 WAAAH-74731