Bestimmung des Inhaltsadressaten einer Prüfungsanordnung; Festsetzungsverjährung; Treu und Glauben
Leitsatz
1. Zur Inhaltsbestimmung eines Verwaltungsakts ist zwar der erklärte Wille der Behörde zu erfassen und nicht am buchstäblichen Sinne des Ausdrucks zu haften; allerdings ist ein in seinem Ausspruch eindeutig an einen bestimmten Adressaten gerichteter Bescheid insofern keiner Auslegung zugänglich.
2. Eine Außenprüfung, die aufgrund einer gegenüber dem Steuerpflichtigen nicht wirksam gewordenen Prüfungsanordnung durchgeführt wird, kann den Ablauf der Festsetzungsfrist nicht hemmen.
3. Ist Festsetzungsverjährung eingetreten, ermöglicht es der Grundsatz von Treu und Glauben nicht, dass zu Lasten des Steuerpflichtigen ein erloschener Steueranspruch wieder auflebt; dies gilt unabhängig davon, ob dem Steuerpflichtigen der Eintritt der Verjährung „vorwerfbar“ ist oder nicht.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2020:U.111120.XIR11.18.0
Fundstelle(n): BStBl 2021 II Seite 415 AO-StB 2021 S. 166 Nr. 5 BB 2021 S. 1189 Nr. 20 BB 2021 S. 853 Nr. 15 BFH/NV 2021 S. 685 Nr. 6 BFH/PR 2021 S. 241 Nr. 7 BStBl II 2021 S. 415 Nr. 10 DB 2021 S. 769 Nr. 15 DStR 2021 S. 12 Nr. 13 DStR 2021 S. 863 Nr. 15 DStRE 2021 S. 569 Nr. 9 GStB 2021 S. 33 Nr. 10 HFR 2021 S. 542 Nr. 6 NWB-Eilnachricht Nr. 15/2021 S. 1018 StuB-Bilanzreport Nr. 13/2021 S. 556 UAAAH-75585