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BFH Urteil v. - II R 17/18 BStBl 2022 II S. 27

Gesetze: ErbStG § 10 Abs. 5 Nr. 1, Nr. 3; ErbStG § 12; BewG § 9 Abs. 2 Satz 2; BewG § 12 Abs. 1; BGB § 488; BGB § 490; BGB § 1922; BGB § 1960; BGB § 1967; BGB § 2042; FGO § 118 Abs. 2; FGO § 120 Abs. 3 Nr. 2 Buchst. a;

Vorfälligkeitsentschädigung als Nachlassverbindlichkeit

Leitsatz

1. Wird nach Eintritt des Erbfalls ein Darlehen des Erblassers vorzeitig abgelöst, so ist die Vorfälligkeitsentschädigung mit ihrem Zinsanteil nicht gesondert als Nachlassverbindlichkeit abzugsfähig. Die Zinsen sind Teil der als Kapitalschuld zu bewertenden und als Erblasserschuld abziehbaren Darlehensverbindlichkeit.

2. Soweit die Vorfälligkeitsentschädigung neben ihrem Zinsanteil auch sonstige Elemente wie Kosten oder Gebühren enthält, richtet sich die Abzugsfähigkeit danach, ob die vorzeitige Kündigung des Darlehens eine Maßnahme der Nachlassregelung oder der Nachlassverwaltung war.

3. Hat ein Nachlasspfleger Kosten veranlasst, so richtet sich die Abziehbarkeit als Nachlassverbindlichkeit nach denselben Maßstäben, die auch bei den durch den Erben selbst veranlassten Kosten anzulegen sind.

Tatbestand

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BFH:2020:U.021220.IIR17.18.0- 4 -

Fundstelle(n):
BStBl 2022 II Seite 27
BB 2021 S. 1431 Nr. 24
BB 2021 S. 1827 Nr. 31
BFH/NV 2021 S. 1014 Nr. 8
BFH/PR 2021 S. 328 Nr. 9
BStBl II 2022 S. 27 Nr. 1
DB 2021 S. 1380 Nr. 25
DStR 2021 S. 1354 Nr. 23
DStRE 2021 S. 827 Nr. 13
DStZ 2021 S. 557 Nr. 14
ErbBstg 2021 S. 187 Nr. 8
ErbStB 2021 S. 241 Nr. 8
GStB 2021 S. 38 Nr. 11
HFR 2021 S. 892 Nr. 9
KÖSDI 2021 S. 22313 Nr. 7
NWB-EV 2021 S. 245 Nr. 7
NWB-Eilnachricht Nr. 24/2021 S. 1712
StuB-Bilanzreport Nr. 14/2021 S. 593
QAAAH-80850

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