Gesetze: § 35 Abs 4 SGB 1, § 77 SGB 5, § 92 Abs 1 S 2 Nr 9 SGB 5, § 95 Abs 2 SGB 5, § 101 Abs 1 S 1 Nr 3 SGB 5, § 103 SGB 5, § 285 SGB 5, § 67 Abs 2 S 1 SGB 10, § 67 Abs 2 S 2 SGB 10, § 67a Abs 1 S 1 SGB 10, § 12 Abs 1 ÄBedarfsplRL, § 13 ÄBedarfsplRL, § 35 Abs 5 S 2 ÄBedarfsplRL, § 36 Abs 3 ÄBedarfsplRL, § 36 Abs 4 S 4 ÄBedarfsplRL, § 37 Abs 1 ÄBedarfsplRL, § 37 Abs 2 ÄBedarfsplRL, § 37 Abs 3 ÄBedarfsplRL, § 53 ÄBedarfsplRL, § 19 Abs 1 S 2 Ärzte-ZV, Art 2 Abs 2 Buchst a EUV 2016/679, Art 4 Nr 1 EUV 2016/679, Art 4 Nr 2 EUV 2016/679, Art 6 Abs 1 Buchst c EUV 2016/679, Art 6 Abs 2 EUV 2016/679
Vertragsärztliche Versorgung - Bedarfsplanung der spezialisierten fachärztlichen Versorgung - Sonderbedarfszulassung - fehlende Erreichbarkeit anderer Praxen in 45 Minuten - datenschutzrechtliche Zulässigkeit der Ermittlung von Fallzahlen konkurrierender Praxen durch das Zulassungsgremium
Leitsatz
1. Ärzten aus Arztgruppen, die in der Bedarfsplanung der spezialisierten fachärztlichen Versorgung zugeordnet sind, kann eine Sonderbedarfszulassung nur erteilt werden, wenn die Patienten Behandlungsangebote in anderen Praxen dieser Fachrichtung nicht innerhalb von 45 Minuten erreichen können.
2. Zulassungsgremien sind durch datenschutzrechtliche Bestimmungen nicht gehindert, zur Beurteilung eines Sonderbedarfs die Fallzahlen von konkurrierenden Praxen, die freie Kapazitäten angegeben haben, auch ohne deren Einverständnis über die Kassenärztliche Vereinigung zu ermitteln, wenn nach Auswertung aller anderen Umstände ein Sonderbedarf weder offensichtlich vorliegt noch offensichtlich ausscheidet.